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"Er war ein guter Mensch": Jetzt spricht die Tochter des in Brasilien erschossenen Mallorca-Kochs

Andrea Peregrina sagte der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", dass ihr verstorbener Vater ein großes Projekt geplant hatte

Andrea Peregrina (M.), die Tochter des hingerichteten mallorquinischen Kochs, kam zusammen mit ihrer Mutter (r.) zum Interview mit der "Ultima Hora". | CLICK

| | Palma de Mallorca |

Die Tochter des 53-jährigen, aus Mallorca stammenden Kochs David Peregrina Capó, der zusammen mit seiner brasilianischen Frau Erika da Silva Santos im gemeinsam geführten Restaurant in Porto Seguro in Brasilien erschossen wurde, hat sich jetzt in der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Ulitma Hora" über den Vorfall geäußert. Erst Tage später habe die 26-jährige Andrea Peregrina von der mutmaßlichen Hinrichtung ihres Vaters am Freitag, 24. November, erfahren.

"Ich bin erschüttert und verzweifelt, und kann immer noch nicht glauben, was da passiert ist. Das Schlimmste ist es, nicht genau zu wissen, warum ihm jemand sein Leben genommen hat", erklärte die junge Mallorquiner mit zitternder Stimme, die bei dem Interview von ihrer Mutter, der Ex-Frau des getöteten Gastronomen, begleitet wurde.

Andrea Peregrina habe die Nachricht vom Tod ihres Vaters von ihrer auf dem spanischen Festland lebenden Schwester erhalten, berichtete sie ferner. Daraufhin habe sie ihren 20-jährigen Stiefbruder kontaktiert, der mit dem Koch und seiner neuen Partnerin in dem südamerikanischen Land lebte. Aber auch er habe nicht viele Informationen gehabt. Daraufhin habe die Tochter des vermeintlich Ermordeten mehrmals bei der spanischen Botschaft in Brasilien und bei der dortigen Polizei angerufen. Doch hätten ihr die Behörden keine Auskunft erteilen können, da die Ermittlungen noch laufen würden.

Die Tochter des getöteten Kochs (l.) ist immer
noch wegen der Bluttat erschüttert. (Foto: Ultima Hora)

Dem "Ultima-Hora"-Reporter sagte Andrea Peregrina: "Mein Vater war ein wunderbarer Mensch. Wir hatten uns seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen, aber trotzdem beinah jeden Tag miteinander telefoniert. Trotz der großen Entfernung war er ein besserer Vater als viele, die tagtäglich persönlich mit ihren Kindern zusammen sind." Auch die Beziehung zu der zweiten Frau, der 38-jährigen Brasilianerin Erika da Silva Santos, sei sehr gut und außergewöhnlich gewesen, beide hätte sogar eine Freundschaft verbunden.

Zu der Hypothese der Ermittler, dass es sich um keinen Raubüberfall handelte und ihr Vater hingerichtet worden war, wollte sich die Tochter des Verstorbenen nicht äußern. Doch habe David Peregrina Capó ein anderes großes Projekt geplant, in das er Andrea Peregrina eingeweiht hatte. Hierbei handelte es sich um den Bau eines großen Hotels, den er jahrelang geplant und wofür er erst Mitte November die erforderliche Genehmigung bekommen hatte. Merkwürdigerweise, so die 26-Jährige, seien all die Audionachrichten, die ihr ihr Vater diesbezüglich geschickt hatte, virtuell gelöscht worden, erklärte sie.

Auch zu der bewegten Vergangenheit des erschossenen Mallorquiners, der einst Bankangestellte war und vom Landgericht Palma 2012 zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden ist, äußerte sich Andrea Peregrina. "Mein Vater hat schlimme Dinge getan, doch liegen diese Jahre zurück und er hat dafür bezahlen müssen. Ich kann nur sagen, dass er als guter Mensch ins Gefängnis ging und dreimal besser herauskam", so die 26-jährige Insulanerin. Ein Gericht hatte es damals als erwiesen angesehen, dass Peregrina seine Position als Direktor der Bankfiliale Caixa Rural in Muro nutzte, um mit faulen Immobilienkrediten schätzungsweise zwei Millionen Euro zu veruntreuen.

In seinem Restaurant in Brasilien hatte David Peregrina spanischeSpezialitäten
auf der Karte. (Foto: Ultima Hora)

Während seiner Haftstrafe habe sich ihr Vater das gesamte Wissen über das Kochen und Gastronomie selbst angeeignet, sagt die Mallorquinerin mit Stolz. Als David Peregrina Capó wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde und auf freiem Fuß war, habe er in Brasilien ein Restaurant eröffnet, das auf Paella-Gerichte spezialisiert war. "Mein Vater hat oftmals meine Großmutter angerufen, die ebenfalls Köchin ist, nach Rezept-Vorschlägen oder Gastronomie-Tipps gefragt", so Andrea Peregrina.

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