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Waschbären-Plage auf Mallorca: Landesregierung bittet Madrid um Schützenhilfe

Umweltministerium in Palma fordert ebenfalls engere Zusammenarbeit mit der spanischen Zentralregierung in diversen Umweltthemen

Waschbären haben auf Mallorca keine natürlichen Feinde und stellen somit eine Gefahr für das ökologische Gleichgewicht dar | J. MORA

| Mallorca |

Auf Mallorca und den Nachbarinseln machen sich seit mehreren Jahren bereits unerwünschte Tierarten breit, die dort gar nicht hingehören. Zu ihnen zählen neben der Hufeisennatter vor allem die aus Nordamerika stammenden Waschbären, auf Spanisch „mapaches“, die sich auch in vielen europäischen Großstädten wie Berlin längst zu einer Plage entwickelt haben, da sie eine Gefahr für die heimische Flora und Fauna darstellen.

Auf der Insel vermehren sich die knuddelig aussehenden Bärchen aufgrund fehlender natürlicher Feinde vor allem im westlichen Tramuntana-Gebirge, gesichtet wurden Exemplare aber auch schon in der Gemeinde Andratx sowie im Park um Palmas Burgschloss Bellver. Mehr als 1000 Waschbären hat die balearische Naturschutzbehörde seit dem offiziellen Auftauchen dieser Tierart im Jahre 2006 einfangen können. Wir groß die aktuelle Population ist, lässt sich nur erahnen.

Bei einem kürzlichen Treffen in Madrid mit dem spanischen Staatssekretär für Umwelt hat der balearische Umweltminister Joan Simonet das Thema Waschbären auf den Tisch gebracht. Um eine weitere Ausbreitung von invasiven Tierarten zu verhindern, benötigt die Landesregierung finanzielle Schützenhilfe von der Zentralregierung. Zudem forderte Simonet eine engere Zusammenarbeit in diversen Umweltthemen. Dazu gehören unter anderem die regionalen Programme zum Schutz der heimischen Wasserschildkröte und die Neuregulierung der Sofortmaßnahmen für den Waldbrandschutz.

Außerdem schlug Simonet in Madrid vor, die Vorgaben zum Schutz der Seegraswiesen (Posidonia) zu verschärfen. So kam ein Umweltausschuss der balearischen Landesregierung vor wenigen Wochen zu dem umstrittenen Schluss, dass die Schatten von ankernden oder an Liegebojen hängenden Freizeitboote und Yachten, die Photosynthese-Kapazitäten der Meerespflanze beeinträchtigen würden. Aus diesem Grund erwägt die Balearenregierung eine gesetzliche Begrenzung von Freizeit- und Charteryachten im Hochsommer mit Rückendeckung aus Madrid.

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