Die muslimische Gemeinde von Manacor sucht derzeit nach einem neuen Grundstück für den Bau einer großen Moschee im Osten von Mallorca. Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet, ist das jetzige muslimische Gebetshaus in Manacors Stadtteil Sa Torre offenbar zu klein geworden, da es auch von vielen Gläubigen aus der gesamten Region aufgesucht wird.
Der Imam, das politisch-religiöse Oberhaupt der Gemeinde von Manacor, Mohamed Es Souydy, erklärte: "Im Alltag kommen wir mit der aktuellen Moschee aus, doch an Festtagen sind es über 1000 Gläubige, die hier zum Beten kommen, was die Kapazität der Räumlichkeiten sprengt."
Am 11. Februar veranstaltete der Vorstand der Moschee deshalb ein Treffen der Gemeinde, um die neuen Pläne zum Kauf und Bau des Gotteshauses zu diskutieren. "Wir sehen uns Grundstücke an, und haben derzeit zwei Kaufoptionen, die wir jedoch noch wirtschaftlich und städtebaulich prüfen müssen." Das Günstigere im Carrer Fàbrica in Manacor würde mit 1,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. "Die Immobilienpreise sind momentan sehr hoch und wir haben mit der Gemeinde noch nicht geklärt, wie wir den Kauf finanzieren", so der Imam.
Wie die spanischsprachige Lokalpresse weiter berichtet, soll das geplante islamische Gotteshaus das bislang größte seiner Art auf der Insel werden. Auf Mallorca ist die Koexistenz zwischen Muslimen und Einheimischen friedlich.
Dennoch brachten einige Bewohner des Viertels Fartàritx an dem neuen potenziellen Standort ihren Unmut gegenüber dem Bau der neuen Moschee zum Ausdruck und hängten an einer potenziellen Baustelle ein Schild mit dem (katalanischen) Schriftzug "No volem mesquites" an, was auf Deutsch übersetzt "Wir wollen keine Moscheen" heißt.