Manche Deutschen geben auf Mallorca wahrlich kein gutes Bild ab. Wie jetzt erst bekannt wurde, hat die Nationalpolizei bereits am 8. März einen deutschen Autofahrer verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, im vergangenen Herbst in Porto Cristo einen 15-Jährigen auf einem Motorrad überfahren und schwer verletzt und dann Fahrerflucht begangen zu haben. Zuvor hatte schon die Ortspolizei von Manacor seine – ebenfalls deutsche – Ehefrau festgenommen. Die Frau war während des Vorfalls seine Beifahrerin gewesen. Nach dem Unfall hatte sie versucht, ihren Mann zu decken und die Nummernschilder des Fahrzeugs auszutauschen. Außerdem behauptete sie zunächst, eine Freundin habe das Auto gefahren.
Aufgrund ihrer Ermittlungen, in die auch die deutsche Polizei eingebunden war, und dank der Mithilfe von Bürgern konnten die Polizeibeamten folgenden Hergang rekonstruieren: Der Fahrer war am Morgen des 2. Oktober 2023 rücksichtslos in die falsche Richtung gefahren, als er gegen 8 Uhr mit dem jungen Motorradfahrer zusammenstieß. Die Frau stieg aus dem Auto aus, während ihr Mann in die entgegengesetzte Richtung raste und das Auto in einem Gelände in der Nähe ihres Hauses versteckte. Die Beamten stellten fest, dass der Grund für die Flucht darin lag, dass beide Insassen keinen Fahrzeugschein besaßen und das Auto, das sie fuhren, abgemeldet war. Das Paar hatte die Nummernschilder eines anderen Wagens angebracht, der nicht auf ihren Namen lief.
Der minderjährige Unfallverursacher leidet unterdessen noch immer an schweren Folgen des Unfalls und muss sich nach bisherigen Operationen weiteren medizinischen Eingriffen unterziehen. Das verhaftete Paar wurde in den Tagen nach seiner Verhaftung in Manacor dem Richter vorgeführt. Der Mann wird als mutmaßlicher Täter eines Verbrechens gegen die Straßenverkehrssicherheit und schwerer Verletzungen angeklagt, die Frau der Urkundenfälschung.