Sie wird es einfach nicht los. Selbst ihr schillernder und kaum auszusprechender Nachname Thyssen-Bornemisza erweist sich beim Verkauf ihres prächtigen Anwesens in Palmas einstigen Gute-Leute-Viertel El Terreno als wenig hilfreich. Seit nunmehr sieben Jahren, hat die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Montag nachgerechnet, soll das zweigeschossige und 730 Quadratmeter große Herrenhaus mit Pool und allem Drum und Dran den Eigentümer wechseln. Dabei gewährt die Baroness aus gutem spanischen Hause, die sich durch die Eheschließung mit dem Schweizer Industriellen Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza de Kászon 1985 den einflussreichen Nachnamen sicherte, inzwischen einen stattlichen Preisnachlass: Klebte 2017 noch ein Preisschild von 6,5 Millionen Euro an der 1873 erbauten Villa, ist sie inzwischen für 4,95 Millionen zu haben.
Zu den stolzen 730 Quadratmeter Wohnfläche gehört der Zeitung zufolge ein schicker Garten mit großem Pool, Obstbäumen und einem separaten Gästehaus, in dem sich Normalsterbliche bereits im siebten Himmel wähnen würden. Das Haupthaus weist unter anderem sechs salonartige Zimmer und fünf bestens ausgestattete Bäder auf. Dank einer aufwändigen Renovierung präsentiere sich die Villa in bester Verfassung, so die Zeitung. Doch ein Käufer lasse sich einfach nicht finden, und das bei einem Preis, der auf Mallorca seit Langem keine Kiefern mehr herunterklappen lasse. Im Besitz der Baroness, die sich längst über die Grenzen Spaniens einen Ruf als Kunstsammlerin gemacht hat, ist das Anwesen seit den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Es sollte ihrer Mutter als Alterswohnsitz dienen.
Die heutige Baroness und Kunstsammlerin kam 1943 mit dem Namen María del Carmen Rosario Soledad Cervera Fernández im katalanischen Sitges auf die Welt. Sie besuchte Privatschulen in Barcelona, London und in der Schweiz. Nach ihrer Wahl zur Miss España 1961 wurden ihr zahlreiche Liebesaffären mit männlichen Vertretern der damaligen A-Prominenz nachgesagt, unter anderem mit dem französischen Rocksänger Johnny Hallyday und dem US-amerikanischen Schauspieler Al Pacino. 1985 fuhr die Baroness gemeinsam mit Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza, der in Spanien gemeinhin nur Heini Thyssen genannt wird, in den Hafen der Ehe ein. Sie soll ihren schwerreichen Mann dazu überredet haben, dessen bedeutende Kunstsammlung aus der privaten Villa in Lugano nach Madrid zu verlegen. Heute nennt sich dessen Sammlung Museum Thyssen-Bornemisza.