Vertreter der Straßenverkehrsbehörde DGT (Dirección General de Tráfico), des Inselrats von Mallorca und der Gemeinde Sóller haben sich am Donnerstag auf ein Maßnahmenpaket verständigt, mit dem dem chronischen Verkehrschaos in und um Sóller Einhalt geboten werden soll. Anwohner hatten zuletzt ihren Unmut über Parkplatzmangel und lange Staus bei der Zufahrt ins Orangental kundgetan. In den zurückliegenden Jahren, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", hätten sich die Blechlawinen mit Ziel Sóller nicht mehr ausschließlich auf die Sommermonate beschränkt, sondern seien verstärkt auch in der Nebensaison zu beobachten gewesen.
Nach Zeitungsangaben einigten sich die Vertreter von DGT, Inselrat und Gemeinde auf folgende Maßnahmen:
- DGT: Im Fall von Staus in Fahrtrichtung Sóller geht man von zwei Szenarien aus. Sollte sich der Verkehr bis vor den Sóller-Tunnel stauen, wird die Guardia Civil den Verkehr ab dem Kreisverkehr in Höhe der Jardines de Alfabià zeitweise sperren. Von dieser Maßnahme versprächen sich die Behörden nach Darstellung der Zeitung eine sofortige Entlastung der Zufahrtsstraße nach Sóller. Bilden sich erst im Anschluss an den Tunnel Staus, ist geplant, die Weiterfahrt ab jenem Kreisel zeitweise zu unterbinden, von dem es nach Port de Sóller und auf die Landstraße Ma-10 in Richtung Puig Major abgeht. Ferner bekräftigte die DGT am Donnerstag ihre Absicht, entlang der Landstraße nach Sóller mehrere Anzeigetafeln aufzustellen, die in Echtzeit über die Auslastung der Verkehrsader informieren.
- Inselrat: Die Inselregierung (Consell) erklärte sich wiederum bereit, ein Konzept zu erarbeiten, mit dem der Verkehrsfluss zwischen Sóller und Port de Sóller verbessert werden soll.
- Gemeinde: Der Beitrag des Rathauses Sóller soll sich "Ultima Hora" zufolge insbesondere darauf konzentrieren, Umweltzonen auszuweisen, in denen im Extremfall Fahrverbote ausgesprochen werden können. Überdies denke die Gemeinde über zusätzliche Parkplätze in den Außenbereichen von Sóller und Port de Sóller nach.
Wie populär Sóller mittlerweile ist, zeigt ein Blick auf aktuelle Zahlen des spanischen Statistikamts INE. Nach diesen verzeichnete im vergangenen April in ganz Spanien keine Gemeinde eine derart hohe Auslastungsrate ihrer Hotelbetten wie die Ortschaft auf der anderen Seite des Tunnels: 83,1 Prozent. 14.665 Gäste sorgten demnach für mehr als 65.000 Übernachtungen.