Die konservative Landesregierung von Mallorca und den Nachbarinseln will es Minderjährigen ermöglichen, Stierkämpfen beizuwohnen. Eine entsprechende Entscheidung werde das Regionalparlament baldmöglichst treffen, meldete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Dienstag. Unterstützt werde das Vorhaben von der rechtspopulistischen Vox-Partei, die die Regierung von Marga Prohens toleriert.
Stierkämpfe sind auf Mallorca nach einem höchstrichterlichen Beschluss aus Madrid, diese als spanisches Kulturgut einzustufen, nach einem Verbot durch die damalige Linksregierung im Jahr 2016 wieder erlaubt. Sie finden aber anders als beispielsweise in Andalusien nur vereinzelt statt, etwa im August im "Coliseo Balear". Minderjährige haben dort momentan keinen Zutritt. Stierkämpfe sind auf den Balearen ausgesprochen unpopulär.
Im spanischen Stierkampf wird der Stierkämpfer Torero genannt. Das Spektakel findet in einer Stierkampfarena statt, die meist ausschließlich zu diesem Zweck erbaut wurde. Ein wesentliches Element des Stierkampfes ist die ritualisierte und reglementierte Form seiner Darbietung.
Bei rund 1700 "corridas" und in der Regel sechs Tieren pro Veranstaltung ist die Zahl der dabei getöteten Stiere spanienweit auf etwa 10.000 im Jahr zu schätzen. Angesichts dieser hohen Zahl und des blutigen Charakters des Stierkampfes gab es seit jeher Widerstände gegen diese Art von Spektakeln.