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Aus diesen Gründen sind viele deutsche Residenten auf Mallorca nicht glücklich

Die Schattenseiten einer Auswanderung auf die Insel macht den Bundesbürgern laut Therapeutin und MM-Kolumnistin 
Talia Christa Oberbacher gehörig zu schaffen

Die Therapeutin Talia Christa Oberbacher in ihrem "Heimathafen" in Santa Ponça. | Plozano

| Palma de Mallorca |

Eine Auswanderung nach Mallorca kann sich wie ein Befreiungsschlag anfühlen: Endlich lebt man jeden Tag unter Palmen, auf einer Insel voller Sonnenschein samt idyllischer Strände, einem neuen Job, und vielleicht lässt man sogar Konflikte mit Freunden und Familie hinter sich im Heimatland. Doch welche Schattenseiten dieses neue Leben mit sich bringen kann, erlebt Talia Crista Oberbacher als Therapeutin jeden Tag.

„Man nimmt sich selbst immer mit”, erklärt sie. Viele Menschen, die in ihre Praxis kommen, haben in Deutschland mit ihren Familien gebrochen oder Probleme, sich auf Mallorca einzufinden. Sich ein passendes soziales Umfeld aufzubauen oder einen Partner zu finden, sind nur einige der Themen, die in den Sitzungen mit ihren Patienten wiederholt auftauchen.

„Es gibt viele Menschen, die auf Mallorca nicht glücklich sind”, sagt die Therapeutin. Laut ihrer Erfahrung können die Folgen Selbstzweifel, Frust, Depressionen und Ängste sein. Viele ihrer Klienten fühlen sich einsam und trinken zu viel Alkohol, um ihre negativen Gefühle zu ertränken, ergänzt sie.

Seit drei Jahren ist die 
57-Jährige in der Palma Clinic als Coach und Hypnose-Therapeutin tätig. Ihren Job übt sie seit insgesamt zehn Jahren aus, vor ihrer eigenen Auswanderung lebte und arbeitete sie in Lindau am Bodensee. Darüber hinaus schreibt sie jede Woche in MM in ihrer Ratgeber-KolumneUnter vier Augen(S. 42) über Themen, die Urlauber und Residenten gleichermaßen bewegen. Im Juli jährt sich die erfolgreiche Zusammenarbeit zum dritten Mal.

Mallorca hält für viele Menschen nicht das, was es verspricht”, berichtet die Therapeutin aus ihrer täglichen Arbeit. „Viele Auswanderer glauben, sie würden jeden Tag an den Strand gehen, oder würden auf der Insel immer gute Laune haben. Nicht zuletzt, weil die Sonne so oft scheint.” Aber die Realität sehe meistens ganz anders aus. Der Alltag in dem neuen Leben hole viele ihrer Patienten ein und es klingt so, als würden einige hart auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen. Manchmal werden sie von den Konflikten mit ihren Familien in Deutschland wieder eingeholt, oder sie finden keinen rechten Anschluss auf Mallorca.

„Ein wichtiges Thema für viele Neu-Residenten ist nicht, Leute kennenzulernen – sondern die richtigen Leute kennenzulernen. Menschen, mit denen sie wirklich gerne zusammen sein wollen.” Oft sei das einzige Bindeglied in oberflächlichen Freund- oder Bekanntschaften auf der Insel, dass beide Parteien deutsch sind.

Wenn all diese Probleme und Gedanken irgendwann überwiegen, ist es die Aufgabe vonTalia Christa Oberbacher, in Gesprächen und anderen Therapiefomen zu helfen, das innere Chaos neu zu ordnen. Und das ist ihr in den vergangenen drei Jahren gelungen: „Mehr als 1000 Stunden Beratung, Begleitung und Therapie bei mehr als 120 Klienten – Residenten, Teilzeit-Residenten und Urlauber”, fasst sie zusammen. Dabei kommt ihre liebevolle, warme Art zum Einsatz. Aber auch tiefer liegende Erlebnisse und deren Wunden versucht Oberbacher aufzulösen und bedient sich dabei der Hypnose. Nicht nur als Trauma-, sondern auch als Paartherapeutin ist sie aktiv.

Die in drei Jahren auf Mallorca erlangten Erfahrungen hat sie in einem Vortrag verarbeitet, der den Titel „Manchmal braucht es mehr als Sonnenschein” trägt. Dazu eingeladen sind Menschen, die für ihr Leben auf Mallorca noch ein wenig Unterstützung gebrauchen könnten. Die 57-Jährige wird ihn auf Deutsch und Englisch auf ihrer Jubiläumsfeier halten. Diese findet am Donnerstag, 13. Juni, von 17.30 bis 20 Uhr statt. Dazu werden Tapas und Cava gereicht. Interessierte können sich per Mail an coaching@palma-clinic.com anmelden. Bei weiteren Fragen istTalia Christa Oberbacher unter der Nummer +34-679 83 98 25 zu erreichen.

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