Mallorcas Feuchtgebiet s'Albufera geht allmählich das Wasser aus. Der balearische Ornithologenverein GOB (Grup d'Ornitologia Balear) rief daher am Montag die Landesregierung zum Eingreifen auf.
Seit Jahren immer spärlicher auftretende Regenfälle hätten nicht nur für den Mensch und die Landwirtschaft "gravierende Folgen", sondern auch für das große Feuchtgebiet im Norden der Insel, zitierte die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" aus einer am Montag verbreiteten Mitteilung an die Medien.
Die Aktivisten des GOB wollen im Juni 2024 den niedrigsten Feuchtigkeitsgrad seit Einführung der Messungen im Jahr 2016 ausgemacht haben. Ähnlich schlecht stehe es um den Zustand des Bestands an Büschen und Pflanzen in s'Albufera, geht aus der Zeitungsmeldung hervor.
Den Vogelfreunden und Umweltschützern bereitet die gegenwärtige Situation auf Mallorca große Sorgen. Auch die Wälder, so heißt es in der Mitteilung, seien so trocken wie "seit mindestens fünf Jahren" nicht mehr. Ihren Angaben habe der GOB Satellitenbilder und Infrarotaufnahmen beigefügt, so das Lokalblatt.
Der GOB forderte die balearische Landesregierung, namentlich die Ministerien für Landwirtschaft, Fischfang und Umwelt sowie für Meer und Wasserwirtschaft, auf, mit konkreten Maßnahmen gegenzusteuern. Das Feuchtgebiet s'Albufera benötige zum ökologischen Überleben ein Mindestmaß an zufließendem Wasser.
Überdies regten die Umweltschützer der Zeitung zufolge an, das Abpumpen von Süßwasser für touristische Zwecke weitgehend zu unterbinden. Der GOB erinnerte daran, dass das Feuchtgebiet unter dem Schutz der sogenannten Ramsar-Konvention stehe. In dem internationalen Übereinkommen ist die Bedeutung von Feuchtgebieten als Lebensraum für Wasser- und Watvögel geregelt.