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Mit GPS-Trackern ihre Opfer ausspioniert: So raubte eine Einbrecherbande Luxuswohnungen auf Mallorca aus

Die mittlerweile festgenommenen Kriminellen installierten unbemerkt Lokalisierungsgeräte an den Autos ihrer Opfer, um damit deren Adresse und Bewegungen herauszufinden

Magnetische GPS-Tracker können schnell und unbemerkt an Fahrzeugen installiert werden | GPS Tracking Systems

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Neue Erkenntnisse im Fall um die beiden Einbrecher, die am Mittwoch von der Polizei festgenommen worden waren, weil sie Überfälle auf zahlreiche Luxuswohnungen auf Mallorca und auf Ibiza begangen haben sollen. Wie sich nun herausstellte, setzten die Täter auf eine hochmoderne Methode, um ihre Opfer auszuspionieren: GPS-Ortung.

Die beiden festgenommenen Männer kosovo-albanischer Herkunft sollen in den letzten zwei Jahren etwa fünfzig Raubüberfälle auf den Inseln begangen haben. Der Gesamtschaden wird auf über zwei Millionen Euro geschätzt. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung stellten Ermittler der Guardia Civil mehr als 20 Luxusuhren im Wert von rund 350.000 Euro sowie Schmuck im Wert von mehreren hunderttausend Euro sicher.

Die Täter hatten es offenbar auf reiche Touristen und Immobilienbesitzer auf der Insel abgesehen. Indem sie die die meist luxuriösen Fahrzeuge ihrer Opfer mit GPS-Trackern ausstatteten, konnten sie nicht nur an deren Adressen gelangen, sondern auch deren Bewegungen lückenlos verfolgen und so die optimalen Zeitpunkte für ihre Einbrüche ermitteln.

Die Bande war nicht nur auf Mallorca und Ibiza aktiv. Die Ermittlungen ergaben, dass gegen die beiden Festgenommenen bereits in Frankreich, Italien, Deutschland und Belgien wegen ähnlicher Delikte ermittelt wurde. Die Täter gehörten zu einer umherziehenden, organisierten Gruppe ohne einen festen Wohnsitz in Spanien. Auf Mallorca hatte es die Bande vor allem auf Luxuswohnungen in Costa de la Calma, Santa Ponça und Bendinat abgesehen. Bei der Durchsuchung der Mietwohnung der Verdächtigen fanden die Beamten zahlreiche Werkzeuge, mit denen sie die Türen der Häuser gewaltsam geöffnet hatten.

Die in einigen Wohnsiedlungen installierten Überwachungskameras zeichneten die Einbrecher auf, so dass die Beamten der Guardia Civil die beiden Kosovo-Albaner identifizieren und festnehmen schließlich konnten. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die beiden festgenommenen Männer verweigerten bisher die Aussage vor dem Richter.

Winzige magnetische GPS Tracker sind mittlerweile im Handel oder online für unter 100 Euro erhältlich. Sie lassen sich problemlos und schnell an der Unterseite von Fahrzeugen installieren und senden anschließend ein Ortungssignal ans Smartphone. Eigentlich sind sie dafür gedacht, bei einem Diebstahl das Auto schnell lokalisieren zu können.

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