Es ist das zentrale Thema des Mallorca-Sommers: Die Proteste gegen den Massentourismus und die Wohnungsnot, bei denen am vergangenen Sonntag in der Balearenhauptstadt beinahe 20.000 Menschen auf die Straße gegangen waren. Nun greifen auch junge balearische Influencer das Thema auf und prangern die Situation in den sozialen Netzwerken an. Besonders ein TikTok-Video ist dabei viral gegangen, das kritisiert, dass die Speisekarte in einem Restaurant in Sóller nur auf Englisch angeboten wird.
In dem Video, das innerhalb von wenigen Stunden über 22.000 Mal aufgerufen wurde, ist ein junger Mallorquiner zu sehen, der mit seiner Freundin ein Sandwich auf einer Parkbank mitten in einer Ausgeh-Zone des beliebten Urlaubsortes isst. Dazu schreibt der junge Mann: "Wir essen auf einer Parkbank zu Mittag, weil wir keine Lust auf Restaurants haben, die nur Speisekarten auf Englisch anbieten."
Das Video mit dem kritischen Inhalt kam bei vielen Tik-Tok-Usern gut an und erhielt mit über 1500 Likes viel Zuspruch, was bedeuten könnte, dass viele die Situation ähnlich beurteilen. "Ich bin aus Sóller und ihr habt das sehr gut gemacht", schrieb eine Followerin. Ein weiterer Nutzer kommentierte folgendermaßen: "Ich war auf Mallorca zu Besuch und es gab Geschäfte, in denen die Verkäufer weder Spanisch noch Katalanisch verstanden." Und ähnliches soll einem weiteren Social-Media-User widerfahren sein, der seiner Unzufriedenheit ebenfalls Ausdruck durch ein Statement verlieh: "Das Gleiche ist mir in Benidorm passiert".
Tausende Menschen waren am Sonntagabend, 21. Juli, auf Mallorca auf die Straße gegangen, um gegen den Massentourismus, Mietwahnsinn, die Massifizierung und das Gefühl der Überfüllung zu demonstrieren. Die Großkundgebung begann um 19 Uhr an Palmas Hauptbahnhof an der Plaça d’Espanya und zog sich anschließend durch die Altstadt bis zur Kathedrale.
Insgesamt hatten schätzungsweise 110 Plattformen, darunter Gewerkschaften und Bürgerinitiativen, zu der Demonstration aufgerufen. Diese stand unter dem Motto "Cambiemos el rumbo, pongamos límites al turismo" (Lasst und einen Richtungswechsel einleiten – lasst uns den Tourismus begrenzen!).