Die Spieler der Rugby-Mannschaft des Clubs Ponent Palma haben am vergangenen Samstag eine Reise-Odyssee erlebt, die sie so schnell nicht vergessen werden. Auf dem Rückflug vom Trainingslager im irischen Dublin an Bord des Aer Lingus-Flugs EI738 nach Mallorca eskalierte ein Streit zwischen einem englischen Paar derart, dass eine Notlandung in Nantes unumgänglich wurde.
Die 14- und 15-jährigen Jugend-Sportler sowie ihre Eltern befanden sich eigentlich entspannt auf dem Rückflug nach Palma, als der heftige Streit zwischen den britischen Staatsbürgern eskalierte. Er gipfelte in einem körperlichen Übergriff des Mannes auf die Frau. Die Flugbegleiter versuchten vergeblich, die Situation zu deeskalieren. Als das Opfer mit verdecktem Gesicht und begleitet von den Stewardessen durch den Gang geführt wurde, wurde den übrigen Passagieren klar, dass etwas Ernstes geschehen war.
Gemäß dem Sicherheitsprotokoll informierte der Kapitän den Kontrollturm über den Vorfall. Angesichts der Eskalation und der Verletzungen der Frau entschied man sich für eine außerplanmäßige Landung im französischen Nantes. Die Lage wurde durch die höchste Terrorwarnstufe in Frankreich aufgrund der Olympischen Spiele zusätzlich erschwert. Der in Teilen gesperrte Luftraum erforderte besondere Sicherheitsvorkehrungen.
Nach der Landung wartete die Polizei
Nach der Landung wurde der mutmaßliche Angreifer von mehreren Beamten festgenommen und wegen geschlechtsspezifischer Gewalt und Körperverletzung angezeigt. Auch die Frau wurde zur medizinischen Versorgung abgeführt. Die übrigen Passagiere, darunter die sichtlich geschockte Rugby-Mannschaft, mussten mehrere Stunden in Nantes warten, bevor der Flug unter verstärkten Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt werden konnte.
Die unerwartete Zwischenlandung auf dem Weg nach Mallorca hat die Mannschaft tief erschüttert. Der Schock über den Vorfall und die ungewisse Wartezeit haben Spuren hinterlassen. Der Rugby-Club Ponent Palma plant nach Angaben der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" nun, seinen jungen Spielern psychologische Unterstützung anzubieten, um ihnen bei der Verarbeitung dieses traumatischen Erlebnisses zu helfen.