Die Nationalpolizei hat dieser Tage durch Zeugenhinweise drei Fälle von Menschenhandel und Zwangsprostitution in Palma de Mallorca aufgedeckt. Ein Spanier und zwei Kolumbianer im Alter von 34 bis 45 Jahren wurden im Rahmen der Ermittlungen verhaftet. Bei den Opfern handelt es sich um drei Frauen ohne Aufenthaltserlaubnis, die vermutlich von den mittlerweile verhafteten Männern nach Spanien geschleust wurden.
Zahlreiche Männer, die häufig in einer Wohnung eines Wohnhauses ein- und ausgingen sowie Blut- und Drogenspuren im Treppenhaus veranlassten die Bewohner des Hauses, die Polizei zu rufen, die so schnell wie möglich aufbrach, um der Sache nachzugehen.
Und tatsächlich: In der besagten Wohnung fanden die Beamten Frauen ohne Aufenthaltserlaubnis vor, die dort als Prostituierte arbeiteten. Bei der Befragung erzählten diese, dass sie gezwungen worden waren, tagelang sexuelle Dienstleistungen zu erbringen. Mit dem verdienten Geld wollten sie ihre Familien in ihren Herkunftsländern unterstützen.
Die Männer waren offenbar über Kontaktanzeigen in der Heimat der späteren Opfer an die Frauen gelangt. Sie besorgten Flugtickets und schafften die Damen so nach Mallorca. Die Betroffenen bekamen über 3000 Euro für Reise und Miete mitsamt Zinsen in Rechnung gestellt. Diese Beträge wurden durch die Einkünfte der Prostitution bezahlt, sodass die Frauen zunächst praktisch kein Geld für ihre Arbeit erhielten.
Bei den Ermittlungen zeigte sich, dass die Festgenommenen Dokumente gefälscht hatten, um den Mietvertrag für die Wohnung unterzeichnen zu können. Für die Zimmer verlangten sie exorbitant erhöhte Preise. Den drei Männern werden Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, Urkundenfälschung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.