Ein Gericht auf Mallorca hat einen deutschen Urlauber wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 720 Euro verurteilt. Der Tourist hatte im Juni vergangenen Jahres zugegeben, die Direktorin eines Hotels an der Playa de Palma angegriffen zu haben. Der Angeklagte, der per Videokonferenz aussagte, hatte das Opfer, das durch einen kräftigen Schlag mehrere Verletzungen erlitt, bereits vor der Verhandlung mit 5900 Euro entschädigt.
Vor Beginn der Verhandlung hatte die Staatsanwaltschaft eine einjährige Haftstrafe für den Angeklagten gefordert. Der Angeklagte wurde von Rechtsanwalt Llorenç Gomila vertreten. Der Richter berücksichtigte sowohl die Schadensersatzzahlung als auch den Umstand, dass der Angeklagte unter dem Einfluss alkoholischer Getränke gehandelt hatte, als mildernde Faktoren.
So ereignete sich der Vorfall
Der Vorfall selbst ereignete sich am 14. Juni 2023 gegen 17:30 Uhr im der Carrer Missió de San Diego (nahe Megapark) vor einem Hotel. Der Mann wurde dabei beobachtet, wie er wiederholt versuchte, ein Auto zu öffnen. Das Fahrzeug gehörte dem Ehemann der Hotelmanagerin, die auf das Verhalten des Touristen aufmerksam wurde. Sie ging zusammen mit einem Angestellten auf die Straße und stellte den Mann zur Rede.
Der 20-jährige Angeklagte, der in einem anderen Hotel untergebracht war, reagierte äußerst aggressiv. Er schlug der Frau heftig ins Gesicht, sodass sie zu Boden fiel. Die Managerin zog sich unter anderem eine Verletzung an der Nase zu, die genäht werden musste. Der Deutsche wurde Stunden später am Flughafen von Palma festgenommen, als er versuchte, das Land zu verlassen, kam nach einer Aussage vor dem Haftrichter sowie der Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 5000 Euro aber wieder frei.
Die Gegend, in der sich der Vorfall abspielte, befindet sich direkt hinter dem berühmt-berüchtigten "Ballermann 6". Vor allem im Sommer machen dort viele deutsche Sauftouristen Urlaub, meistens fließt viel Alkohol. Private Initiativen fordert seit Jahren ein Umdenken, eine Steigerung der Qualität und ein Zurückdrängen des Party-Tourismus und seiner teilweise hässlichen Folgen.