Der mallorquinische Sänger Adrià Arbona hat am vergangenen Montag bei X (ehemals Twitter) berichtet, wie entsetzt er über die Veränderungen in seinem Heimatdorf Fornalutx auf Mallorca sei. Die Auswirkungen des Massentourismus hätten ihn vor Wut in Tränen ausbrechen lassen. Sein Beitrag viralisierte sich und fand unter den Insulanern viel Anklang und Zustimmung.
Der Sänger der auf den Balearen bekannten Band “Papa Topos” schreibt in seinem Thread, dass er das Dorf nicht mehr wiedererkenne. “Ich wollte kurz den Ort meiner Kindheit besuchen und in Erinnerungen schwelgen. Der kleine Ort ist wie die ganze Insel überschwemmt von Touristen”, so Arbona. In seinem Elternhaus befände sich mittlerweile eine Eisdiele. “An der Tür der damaligen Schreinerei hängt nun wie überall ein Airbnb-Vorhängeschloss”, sagt er traurig.
Bald werde die Insel aussehen, wie jeder andere Touristenort auf der Welt. “An jeder Ecke posen Influencer in der sengenden Hitze, Einheimische sind eine nur selten anzutreffende Spezies”, beklagt der Insulaner. Die Einheimischen hätten sogar ihre Produkte dem Tourismus angepasst. In der einzigen Bäckerei des Ortes gäbe es kein typisches mallorquinisches Brot mehr, nur noch die Sorten, die die Touristen bevorzugen. “Und in den Restaurants auf dem Dorfplatz bekommt man nur noch Sachen wie ‘Burrata mit rotem Pesto’ oder 'Muscheln mit grünem Curry’”. Das habe mit Mallorca nichts zu tun.
Der Tourismus habe viele schlechte Auswirkungen. Einheimische würden aus ihren Häusern vertrieben werden, Mietpreise seien unbezahlbar und Traditionsgeschäfte würden in Souvenirgeschäfte umgewandelt werden. “Die Globalisierung zerstört das Leben und die Lebensweise der Insulaner. All die Dinge, die diesen Ort zu etwas Besonderem gemacht haben, verschwinden in den Fängen des Tourismus”, beendet Arbona seine Beschwerde.
Auf Mallorca ist der Massentourismus derzeit ein viel diskutiertes Thema. Einheimische klagen darüber, dass die Ferienvermietung die Mietpreise steigen lasse.