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Proteste gegen den Massentourismus

Protest gegen Massentourismus: Jetzt wollen die Mallorquiner den Ballermann besetzen

Mallorquiner haben dazu aufgerufen, die Playa de Palma in Scharen zu belegen, um es Touristen schwer zu machen, einen Platz an der Sonne zu bekommen

Epizentrum des Deutschtums auf Mallorca. Der Beach Club Six - früher einfach als "Ballermann 6" bekannt. Kleines Bild: Eine vergangene Demo in der Bucht Caló des Moro. | istockphoto.com/Archiv

| Playa de Palma; Mallorca | |

Das Kollektiv "Mallorca Platja Tour" hat die Insulaner dazu aufgerufen, am Sonntag, den 11. August von 11 bis 13 Uhr zahlreich am Balneario 6 an der Playa de Palma zu erscheinen und den Strand zu besetzen. Es ist die dritte Strandbesetzung dieser Art auf Mallorca. Ziel der Aktion ist es, auf die Auswirkungen des Massentourismus aufmerksam zu machen. Die Strände sollen, mit anderen Worten, "zurückerobert" werden.

"Wir gehen baden, wie wir es früher auch gemacht haben", lautet das Motto der Bewegung. Bereits Mitte Juni, bei der letzten Demonstration an der Bucht Caló des Moro, sollte den Touristen das durch sie verursachte Gedränge und die Überfüllung vorgeführt werden. Mehrere hundert Mallorquiner kamen damals zusammen und blockierten den Zugang zum Meer. Der Protest wurde von der Polizei aufgelöst.

Einheimische fühlen sich zurückgedrängt

Die Protestaktion entstand als Reaktion auf eine Aussage der Fraktionssprecherin der rechtspopulistischen Vox-Partei im Balearen-Parlament, Manuela Cañadas, die den Insulanern empfohlen hatte, im Juli und August nicht die Inselstrände aufzusuchen. Man könne halt nicht mehr wie früher einfach so zum Strand gehen. Diese Aussage löste Empörung unter manchen Mallorquinern aus, die sich von den Touristen auf ihrer Insel zurückgedrängt fühlen.

Diese Widerstände waren der Auftakt zu größeren Demonstrationen gegen den Massentourismus in Palma. Mehr als 20.000 Menschen nahmen daran teil und fordern eine Einschränkung der Inselbesucher. Mallorca hat begrenzte Ressourcen, die durch zu viel Tourismus überstrapaziert werden. Während die Urlauber unbegrenzten Zugriff auf Wasser haben, wird in manchen Gemeinden der Insel das Wasser rationiert und zu gewissen Uhrzeiten ganz abgestellt.

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