Auf den Balearen-Inseln, zu denen unter anderem Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera gezählt werden, wurden im vergangenen Monat zehn Fälle von Mpox-Infektionen gemeldet. Wegen der schnellen Ausbreitung der Krankheit in Afrika , die früher unter dem Begriff Affenpocken geläufig war, hat die WHO einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen und höchste Fachgremien einberufen, um umgehend weitere dringende Maßnahmen zu ergreifen.
An dieser und an einer weiteren Sitzung, die durch den EU-Gesundheitssicherheitsausschuss einberufen wird, nimmt auch Spanien teil. Wie das spanische Gesundheitsministerium erklärte, wird darüber hinaus am kommenden Dienstag ein Ausschuss mit Experten aus den Ministerien der autonomen Gemeinschaften tagen, bei dem geklärt werden soll, ob die geltenden Impfempfehlungen in dem Land geändert werden sollten.
Seit dem Ausbruch des Virus im April 2022 war Spanien das am stärksten betroffene Land in Europa mit 8.104 Fälle von Mpox-Infektionen. In diesem Jahr wurden bereits 264 Infektionen gemeldet, wobei die meisten davon Männer in einem durchschnittlichen Alter von 37 Jahren sind. In Madrid wurden die meisten Fälle gezählt (116), gefolgt von Andalusien (67) und Katalonien (22).
Bei dem letzten Ausbruch zwischen 2022 und 2023 konnte das Virus innerhalb eines Jahres in Europa weitgehend eingedämmt werden. Derzeit handelt es sich um einen neuen Untertyp einer Virusvariante, Klade Ib, der erneut für Besorgnis sorgt. Momentan treten Infektionen hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo auf. Experten zufolge dürfte die Klade I ansteckender sein als bisherige Varianten und eine schwerere Infektion auslösen. Die Regierung im Kongo hat seit Jahresbeginn schon 548 Todesfälle und 15.664 mutmaßliche Infektionsfälle verzeichnet, wie Gesundheitsminister Samuel-Roger Kamba bekanntgab.
Einen Tag nach der WHO-Warnung wurde erstmals ein Fall von Mpox der Klade Ib in Europa festgestellt: Dabei wurde eine Infektion bei einer Person in Schweden gemeldet, die sich zuvor in Afrika aufgehalten hatte. Die Ansteckung fand also nicht in Europa statt. Wie das WHO-Regionalbüro in Kopenhagen erklärte, müsse man in den kommenden Wochen und Monaten mit mehreren solchen importierten Fällen des Affenpockenvirus rechnen.