Mallorca und die Nachbarinseln profitieren auch in diesem Jahr vom ungebremsten Tourismusboom und melden durchweg positive Zahlen vom Beschäftigungsmarkt. Einer aktuellen Erhebung der spanischen Sozialversicherung zufolge fiel die Arbeitslosenquote im September auf 4,2 Prozent. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte die Arbeitslosigkeit noch bei 7,3 Prozent gelegen.
Insgesamt, so berichtete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", seien im vergangenen Monat auf den vier bewohnten Inseln 27.962 Personen ohne Job gewesen. Gleichzeitig stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent auf 637.914. Damit wurde für den Monat September ein Rekord bei den Beschäftigungszahlen aufgestellt.
Für die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist für die Sprecherin des balearischen Arbeitsministeriums, Catalina Cabrer, vor allem eine Branche verantwortlich. "Insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe hat man ein gutes Beschäftigungsniveau halten können." Dies habe letztlich dazu geführt, dass „wir im nationalen Vergleich die besten Wachstumszahlen erzielt haben", sagte Cabrer“. Der Lauf, der in der Branche gegenwärtig zu beobachten sei, könnte bis in den Herbst hineinwirken.
Auch der balearische Arbeitgeberverband CAEB blickt optimistisch auf die kommenden Herbstmonate. "Die stabilen Arbeitsmarktzahlen deuten auf eine erfolgreiche Nebensaison im Tourismus und Einzelhandel hin", teilte der Verband in einer Einschätzung mit. Der Verband der mittelständischen Unternehmen auf Mallorca (PIMEM) hingegen verwies trotz positivem Trend auf den akuten Fachkräftemangel. Die Wirtschaft, so heißt es in einer Mitteilung an die Medien, sei gut beraten, diesem mit verstärkten Weiterbildungsmaßnahmen zu begegnen.
Vertreter der beiden Großgewerkschaften UGT und CCOO appellierten einmal mehr an die Unternehmen, ihre Beschäftigten in größerem Umfang an den positiven Bilanzzahlen teilhaben zu lassen. Sie forderten angesichts der guten Reservierungslage für den Herbst großzügige Vertragsverlängerungen bei der Belegschaft. Gleichzeitig verwiesen sie auf die teilweise "enorm hohe Arbeitsbelastung" im Sommer, die zulasten des Privat- und Familienlebens gehe. In diesem Zusammenhang beklagten sie die geringe Zahl an Kontrollen von staatlicher Seite.