Die Geduld zahlreicher senegalesischer Straßenhändler auf Mallorca scheint am Ende. In Reaktion auf eine Serie brutaler Überfälle auf Urlauber, ausgeführt von vermeintlich auswärtigen Landsleuten, kam es an der Playa de Palma zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Migranten-Gruppen aus Westafrika. Die Nationalpolizei musste einschreiten und nahm mehrere Verdächtige fest.
Vergangenes Wochenende eskalierte die Situation: Ein 22-jähriger Senegalese, der einen Urlauber an der Playa de Palma überfallen haben soll, wurde in der Nacht zum Sonntag verhaftet, nachdem Anwohner den Vorfall gemeldet hatten. Die Polizei traf am Tatort auf ein blutüberströmtes Opfer, das mit einer Eisenkette schwer verletzt worden war. Der herbeigerufene Rettungsdienst musste die Wunden des Mannes nähen.
Kurz darauf verschärfte sich die Lage, als sich in unmittelbarer Nähe zwei Gruppen von etwa 100 Senegalesen auf der Straße gegenüber stellten und aggressiv miteinander stritten. Zusätzliche Polizeipatrouillen wurden gerufen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen und den Bereich abzusichern.
Zeugen beschrieben das Ereignis als eine handfeste Auseinandersetzung zwischen "ehrlichen", wenngleich illegalen Straßenhändlern und einer kriminellen Gruppe von Senegalesen, die Touristen mithilfe von Ablenkungsmanövern in regelmäßigen Abständen bestiehlt. Die Spannung zwischen den verfeindeten Gruppen hatte sich nach Zeugenaussagen und Polizeiangaben bereits über Wochen aufgebaut, weil viele "ehrliche" Straßenverkäufer um ihren Ruf und ihre Existenz bangten.
Erst am Freitagmorgen meldete die Polizei einen weiteren Vorfall: Zwei senegalesische Männer im Alter von 31 Jahren hatten einem Touristen in den frühen Morgenstunden an der Strandpromenade die Brieftasche und das Mobiltelefon gestohlen. Mit einem geschickten Trick lenkten sie den Mann ab, während ein Komplize blitzschnell zugriff. Eine Polizeistreife griff die Diebe jedoch sofort auf und stellte die Beute sicher. Einem der Festgenommenen, der bereits per Haftbefehl aus Madrid und Albacete gesuch wird, wurde darüber hinaus Drogenbesitz und andere Delikte zur Last gelegt.