Eine neue Schule für Tourismus an der Playa de Palma? Was wie ein ambitioniertes Konzept klingt, nimmt nun konkrete Formen an. Wie lokale Medien berichten, plant Palmas Bürgermeister Jaime Martínez, das Bildungsprojekt mit einem angeschlossenen Hotel für die Schüler umzusetzen. Die Balearen-Regierung will dafür 1,4 Millionen Euro aus der sogenannten Urlaubersteuer, der „Ecotasa“, bereitstellen.
Millionen für Kultur, Umwelt und Mobilität
Auf einer Pressekonferenz skizzierte Martínez weitere Pläne für die Verwendung der Ecotasa-Gelder. Insgesamt sollen 55 Millionen Euro in Bereiche wie Kultur, Umwelt und Mobilität fließen. Ein großer Posten ist dabei die Restaurierung des historischen Can-Serra-Gebäudes in Palma. Dieses Schmuckstück der Renaissance, das 1565 erbaut wurde, soll mit 12,3 Millionen Euro renoviert werden. Ebenfalls geplant ist ein neuer Parkplatz in Les Meravelles, unweit der Playa de Palma.
Auch das Jahr 2025 hat bereits ehrgeizige Vorhaben im Visier: Darunter fallen ein besserer Zugang zum Castillo Bellver, die Sanierung des Herrenhauses Cases del Retiro und die Umgestaltung zentraler Plätze wie der Plaça del Mercat und der Plaça Major. Weitere Mittel sollen in die Modernisierung der EMT-Busflotte fließen.
Veränderungen an der Playa de Palma
Doch nicht nur historische Bauwerke stehen im Fokus: An der Playa de Palma soll der in die Jahre gekommene Dino-Minigolfplatz verschwinden. Das rund 14.000 Quadratmeter große Gelände wird für eine umfassende Neugestaltung freigegeben. Parallel dazu möchte Martínez den Parc de la Mar in Palmas Altstadt weiter aufwerten. Für diesen Umbau sind sechs Millionen Euro vorgesehen.
Die Urlaubersteuer, die offiziell „Impuesto del Turismo Sostenible“ (Steuer für nachhaltigen Tourismus) heißt, wurde 2016 eingeführt. Ihre Höhe richtet sich nach der Unterkunftsart und ist saisonal gestaffelt: In der Hauptsaison zahlen Hotelgäste zwischen zwei und vier Euro pro Tag, während Gäste von Fincas oder Landhotels mit zwei Euro dabei sind. In Jugendherbergen fällt die Gebühr mit einem Euro eher moderat aus. Kreuzfahrtpassagiere zahlen pauschal zwei Euro pro Tag.
Die Einnahmen fließen in nachhaltige Projekte, um die Auswirkungen des Massentourismus auf die Insel zu minimieren. Mit Erfolg: 2023 wurden beeindruckende 138 Millionen Euro eingenommen – Geld, das nun gezielt in Palmas Zukunft investiert werden soll.