Die Debatte um das Für und Wider von Pferdekutschen in Palma de Mallorca hat neuen Auftrieb erhalten, nachdem die Lokalpolizei vor kurzem ein abgemagertes und offenbar krankes Tier aus dem Verkehr ziehen musste.
Das Pferd, war am Wochenende in der Altstadt von Urlaubern entdeckt worden, welche die Polizei um Hilfe riefen. Auf Anweisung eines herbeigerufenen Veterinärs wurde das Tier für zwei Wochen in den Stall verbannt, um seinen Gesundheitszustand zu beobachten. Sollte sich keine Besserung zeigen, droht dem Besitzer eine Strafe von bis zu 900 Euro.
Die Stadtverwaltung Palmas hatte bereits im Frühjahr strengere Kontrollen und Vorschriften eingeführt. Dazu gehören jährliche Gesundheitschecks der Pferde, Hufeisen aus Gummi und die Pflicht, Steuern und Abgaben fristgerecht nachzuweisen. Dennoch zeigen Vorfälle wie dieser, dass die Maßnahmen offenbar nicht ausreichen, um Tierquälerei effektiv zu verhindern.
Die Nutzung von Pferdekutschen sorgt seit Jahren für Streit. Besonders im Sommer, wenn Temperaturen oft die 36-Grad-Marke überschreiten, kommt es immer wieder zu erschütternden Szenen: 2022 kollabierte ein Pferd während der Arbeit, was zu weiteren Forderungen nach einem Verbot führte.
Eigentlich sollten die Kutschen in Palma in Palma durch Elektromobile ersetzt werden. Ein ähnlicher Wechsel fand bereits in Barcelona statt, wo Kutschen nur noch zu besonderen Anlässen erlaubt sind. Ein ähnliches Modell wird auch in anderen Städten wie Sevilla diskutiert
Doch in Mallorcas Hauptstadt scheiterte die Umsetzung – und das nicht an bürokratischen Hürden, sondern am Widerstand der Kutscher. Diese beklagten die hohen Kosten für die Anschaffung der modernen Fahrzeuge, woraufhin die Stadtverwaltung einknickte. Nach wie vor sind 28 Kutschen mit Lizenz in Palma registriert.