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Unterwasserwelt

Rund und giftig: Kugelfische werden offenbar im Meer vor Mallorca heimisch

2016 gelang ein Fang vor Menorca. Jetzt wurde die Art offiziell ins Register der vor den Balearen lebenden Fischarten aufgenommen. Eine Gefahr?

Der gepunktete Igelfisch, der 2016 vor Menorca gefangen wurde. | Archiv

| Palma, Mallorca |

Ein Fund, der für Aufsehen sorgt: Der gepunktete Igelfisch (Diodon hystrix), eine Unterart der Kugelfische, der 2016 vor Menorca bei einem Angelwettbewerb gefangen wurde, ist jetzt offiziell in das Register seltener Fische der Balearen (DAPERA) aufgenommen worden. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Ökosysteme im Mittelmeer immer schneller verändern.

Kugelfische sind subtropische Meeresbewohner, deren Giftstoffe für Menschen und Tiere gefährlich sein können. Obwohl ihre Präsenz in den Gewässern der Balearen zunächst keine akute Gefahr darstellt, ist sie ein weiteres Zeichen für die zunehmende „Tropicalisierung“ des Mittelmeers – ein Phänomen, das immer mehr tropische und subtropische Arten in die Region lockt.

Der Fund vor Menorca

Der Kugelfisch, der jetzt zu dem Registereintrag führte, war während des 38. Großen Preises des Club Náutico Villacarlos für Unterwasserangeln gefangen worden. Der Wettbewerb fand in Castell auf Menorca statt, wo ein Biologe aus einem der Teams den Alarm schlug, nachdem der Fisch kurz vor seinem Tod eine gelbe giftige Flüssigkeit absonderte. Der Fund war so bedeutsam, dass die Organisatoren sofort den Umweltverband GOB, die Umweltpolizei Seprona und den Inselrat von Mallorca informierten. Das Exemplar wurde schließlich in die Jaume-Ferrer-Forschungsstation auf Menorca gebracht, wo es weiter untersucht wurde.

Ein globales Phänomen

Der Kugelfisch gehört zu den Arten, die das Mittelmeer zunehmend erobern – ein Vorgang, der durch den Klimawandel begünstigt wird. Enric Massutí, führender Forscher am Balearen-Ozeanografischen Zentrum, erklärt: „Der Kugelfisch ist nur ein Beispiel für die tropische und subtropische Artenvielfalt, die sich im Mittelmeer breitmacht. Das steigende Temperaturniveau im Mittelmeerraum begünstigt die Ansiedlung dieser Arten.“

Der Igelfisch ist nicht die einzige Art, die sich im Mittelmeer auf unvorhergesehene Weise verbreitet. Ein weiteres Beispiel ist der Lagocphalus sceleratus, eine größere Kugelfischart, die 2014 zum ersten Mal an der Küste von Dénia in Spanien nachgewiesen wurde. Ursprünglich aus dem Roten Meer stammend, hat sich diese Art in den letzten Jahren zunehmend im östlichen Mittelmeer etabliert und gilt mittlerweile auch im westlichen Mittelmeer als invasive Spezies. Die katalanischen Behörden forderten bereits, dass Fischer den Fisch melden, um die Verbreitung einzudämmen – insbesondere da der Verzehr des Fisches zu Vergiftungen führen kann.

Die Bedeutung der Überwachung

Für die Balearen ist die Überwachung seltener und exotischer Fischarten von wachsender Bedeutung. Das entsprechende Register wurde ins Leben gerufen, um Daten über seltene Fischarten zu sammeln – von exotischen Arten über bedrohte Fische bis hin zu solchen, die keine kommerzielle Bedeutung haben. Diese Überwachung hilft dabei, die Veränderungen im marinen Ökosystem frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

„Exotische Fische sind Bioindikatoren für die Gesundheit des Mittelmeers“, erklärt Massutí. „Ihre Anwesenheit kann darauf hinweisen, dass sich die Temperaturbedingungen verändern und das Ökosystem instabil wird."

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