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TOURISMUS

Echt oder fake? TUI Group zunehmend aufgeschlossen gegenüber KI-Bildern

Noch setzt der Reiseveranstalter bei Fotos nach eigenen Angaben auf "Authentizität". Die Weichen für einen umfassenden Einsatz von KI im Unternehmen würden aber gerade gestellt.

Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 2" von TUI. | TUI Group

| Palma, Mallorca | |

Die Mehrheit der Menschen kann nicht zwischen echten Fotos und KI-generierten Bildern unterscheiden. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie, die TUI Musement, die Touren- und Aktivitätensparte der TUI Group, in Auftrag gegeben hat. Die im Juni 2024 durchgeführte Befragung unter 1.200 Erwachsenen in Deutschland, Spanien und Großbritannien offenbart zudem eine beachtliche Skepsis gegenüber künstlich erzeugten Bildern.

Insbesondere ältere Semester, so geht aus der Studie hervor, sind für KI-generierte Bilder nur schwer zu begeistern. Jüngere Menschen hingegen überschätzten ihre Fähigkeiten, nicht reale Bilder von realen Bildern zu unterscheiden. Während sich 17 Prozent der Generation Z und der Millennials zutrauen, KI-Bilder zu erkennen, sind es bei den Baby Boomern nur sechs Prozent. Nur: Die Tests im Rahmen der Studie zeigten, dass alle Altersgruppen Schwierigkeiten bei der Unterscheidung haben.

Mit der Weiterentwicklung der KI eröffnen sich nach Darstellung des Reiseveranstalters Möglichkeiten, das Kundenengagement zu verbessern. Ehe KI weiter in die Arbeitsabläufe der TUI Group integriert werde, sollen "ethische Leitplanken" entwickelt werden, sagte Peter Ulwahn, CEO von TUI Musement. "Wir müssen sicherstellen, dass KI das Reiseerlebnis bereichert, ohne das Vertrauen zu beeinträchtigen. Wir setzen weiterhin auf Authentizität."

Die Studie weist auch auf länderspezifische Unterschiede hin: Während britische Befragte dem Thema KI aufgeschlossener gegenüberstanden, reagierten besonders spanische Teilnehmer (und Frauen) skeptisch. Bei der letztendlichen Kaufentscheidung vertrauten die Befragten vor allem auf eine Kombination aus "professionellen Fotos" und "authentischen, nutzergenerierten Inhalten". 88 Prozent der Studienteilnehmer halten diese Mischung für vertrauensbildend.

KI-generierte Bilder erzeugten bei den Befragten in den drei Ländern zwar grundsätzlich "Neugier". Als "fesselnd" oder "überzeugend" vermochten sie die Menschen in Großbritannien, Deutschland und Spanien aber nicht einordnen. Spanische Befragte behaupteten gar, diese Art von Bildern würde ihr Kaufverhalten "eher negativ" beeinflussen.

TUI selbst verzichtet nach eigenen Angaben bislang auf KI-generierte Bilder von Urlaubszielen. Allerdings nutzt der Konzern die Technologie bereits intern: Mehr als 35 Millionen Hotelfotos, davon überwiegend Hotel- und Zimmerbilder, würden mittels KI klassifiziert und gefiltert.

Dabei bewerte die Software die Bilder nach "technischen und ästhetischen Kriterien" und versehe sie mit Schlagworten wie "Sommer" oder "Pool". Künftig plant TUI, KI auch für personalisierte Beschreibungen, zielgruppengenauere Ansprache und interaktive Reiseempfehlungen einzusetzen.

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