Eine 70-jährige Frau hat durch den Verlust ihres Handys in Palma de Mallorca eine ganze Kettenreaktion an schlechten Vorfällen hervorgerufen. Mit dem geklauten Mobiltelefon hatte sich ein Mann in das Sicherungssystem ihres Hauses gehackt und Kontrolle über die Kameras der Überwachungsanlage erlangt. Er filmte sein Opfer und erpresste es mit dem Bildmaterial um Geld. Der Mann wurde inzwischen gefasst, der Frau geht es gut.
Am 1. Oktober wurde der Frau beim Einkauf im Supermarkt das Mobiltelefon gestohlen. Einige Tage später bemerkte die Siebzigjährige, dass jemand in ihrem Namen den Sicherheitsdienst kontaktiert hatte. Sie erhielt daraufhin Drohnachrichten., in denen der mutmaßliche Täter nur gegen Bezahlung aufhören würde, ihr nichts anzutun.
Auch die Tochter der Dame wurde mit privaten Bildern, die ihre Mutter im Haus zeigten, erpresst und zur Zahlung aufgefordert. Wenn sie verhindern wollte, dass ihre Mutter demnächst „Besuch“ bekäme, sollte sie lieber der Forderung nachkommen.
Mitte Oktober wurde dem Opfer in einem Anruf mitgeteilt, dass jemand ihr Mobiltelefon an einer Tankstelle gefunden hatte. Daraufhin rief sie die Polizei, die sie im Streifenwagen zur Tankstelle begleitete. Vor Ort wartete ein junger Mann, der behauptete, das Telefon gefunden zu haben. Auf Nachfragen der Beamten gab der 26-Jährige jedoch widersprüchliche Aussagen und wurde so der Kriminalpolizei vorgeführt.
Nach Untersuchungen konnte die Polizei herausfinden, dass es sich bei dem besagten Finder in Wirklichkeit um den Erpresser handelte. Dieser hatte das geklaute Handy von einem Komplizen bekommen.
Als die Beamten die Wohnung des Verdächtigen durchsuchten, fanden sie die Videos und Bilder, mit denen der junge Spanier sein Opfer erpresste. Er und sein Komplize wurden daraufhin verhaftet. Ihnen werden versuchte Geiselnahme, Drohung, Gefährdung der Privatsphäre, Betrug, Nötigung und Preisgabe von Geheimnissen vorgeworfen.