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Mauer weg, neue Lampen: So hat sich die Playa de Palma in den vergangenen Monaten verändert

Während zuletzt Hoteliers und Gastronomen ihr Angebot modernisiert haben, investiert jetzt die Stadt in die Infrastruktur der Playa de Palma. Die wohl bedeutendste Veränderung aber steht noch bevor

Neue Laternen, keine Begrenzungsmauer mehr: Die Playa de Palma verändert sich. | Jonas Martiny

| Playa de Palma, Mallorca | |

Wer derzeit an der Playa de Palma unterwegs ist, der bekommt zumindest streckenweise eine Großbaustelle zu sehen. Bagger rollen auf der Uferpromenade hin und her, Bauzäune versperren den Weg, säckeweise türmen sich die Pflastersteine, rote Plastikbahnen flattern im Wind. Schwer vorstellbar, dass hier schon in wenigen Wochen die touristische Hauptsaison beginnt.

Bereits seit Herbst 2023 laufen an der Urlaubermeile Kanalarbeiten: Die Rohre, die direkt unter der Uferpromenade verlaufen und durch die bei Niederschlägen das Regenwasser in die beiden Sturzbäche Torrent des Jueus in Arenal und Torrent de sa Siquia auf Höhe des Palma Aquariums geleitet wird, müssen ausgebessert werden. Während ein Teil davon unterirdisch erledigt werden kann, sind auf etwa 60 Prozent der fast vier Kilometer langen Strecke Arbeiten an der Oberfläche nötig.

Alles soll besser beleuchtet werden

Parallel dazu werden auch die Laternen an der Uferpromenade ausgetauscht: 169 mit einer Höhe von 13,2 Metern direkt an der Uferpromenade, 127 Straßenlaternen mit einer Höhe von 9,8 Metern in der zweiten Linie und 117 weitere mit einer Höhe von vier Metern an anderen Stellen der Gegend. Ein Ziel dieser Maßnahme ist, dass künftig auch ein Teil des Strandes besser beleuchtet ist, um dort die Sicherheit zu erhöhen.

Ursprünglich hatte die Stadt angekündigt, die Dauer der Bauarbeiten werde bei 18 Monaten liegen. Die Kosten sollten sich auf 9,4 Millionen Euro belaufen. Mittlerweile ist klar, dass beides nicht einzuhalten ist. Die Fertigstellung ist jetzt für Dezember 2025 geplant, die Kosten erhöhen sich um etwa 1,5 Millionen Euro. Während der Hauptsaison sollen die Arbeiten wie schon im vergangenen Jahr weitgehend ruhen, um die Belästigungen möglichst gering zu halten.

Investitionsvolumen: 21 Millionen Euro

Die Stadt Palma aber hat noch weit größere Pläne für ihre wichtigste Urlauberzone. Bürgermeister Jaime Martínez kündigte Anfang März im Rahmen der Tourismusmesse ITB in Berlin einen umfassenden Plan zur Neugestaltung der Playa de Palma an. Von einem Investitionsvolumen in Höhe von 21 Millionen Euro war seinerzeit die Rede. Damals war insbesondere die Rede von Investitionen in Infrastruktur, Verkehr und Sicherheit.

Unter anderem sollen der Dino-Minigolfplatz unweit des Megaparks, die Plaza de las Maravillas an der weißen Strandkirche sowie die Zone von Es Carnatge renaturiert werden. Ferner sind neue Parkplätze, die Einrichtung von 13 Stationen des Leihfahrradsystems Bicipalma an der Playa de Palma sowie die Anbindung durch die geplante Zuglinie Palma-Llucmajor vorgesehen. Die Pläne einer gründlichen Neugestaltung und Modernisierung der Playa de Palma sind keineswegs neu, sie reichen mehr als 20 Jahre zurück. Schon damals galt die Touristenzone als in die Jahre gekommen. Über vollmundige Ankündigungen und großartige Pläne aber kam bislang kein Bürgermeister hinaus.

Immer mehr Fünfsternehotels

Dabei fordern vor allem die ansässigen Unternehmer vehement ein größeres Engagement der öffentlichen Hand. Sie selbst hätten in den vergangenen Jahren unzählige Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Betriebe gesteckt, um die Gegend aufzuwerten. Die Zahl der Fünfsternehotels etwa stieg auf mittlerweile acht.

Noch völlig ungeklärt ist, wie es mit der Anpassung der Playa de Palma an den Klimawandel weitergeht. Prognosen lassen angesichts des steigenden Meeresspiegels für die nächsten Jahrzehnte einen Rückgang der Küstenlinie um mehrere Meter erwarten. In der vergangenen Legislaturperiode hatte es erste zaghafte Versuche gegeben, sich auf dieses Szenario vorzubereiten. Unter anderem kam es zur Ausschreibung eines Planungsprojektes, dessen Ziel es war, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten.

Dieses liegt nun vor. Die Landschaftsarchitekten des beauftragten katalanischen Unternehmens Landlab haben der Stadtverwaltung ihre Vorstellungen bereits Anfang März präsentiert. Unter anderem schlagen sie vor, die Uferstraße auf eine Fahrbahn zu reduzieren, an mehreren Stellen die ursprünglichen Dünengebiete und Kiefernwälder zu renaturieren sowie die Wasserdurchlässigkeit des Bodens zu verbessern. Bislang hat sich die Stadt allerdings nicht offiziell zu den Plänen geäußert. Man werde den umfassenden Plan zur Neugestaltung der Playa de Palma in den kommenden Wochen präsentieren, heißt es aus der Presseabteilung der Stadt. Das allerdings hatte Bürgermeister Martínez auch schon auf der ITB Anfang März angekündigt.

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