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ERNEUERBARE ENERGIEN

Bis zu 50 Meter hoch: Das sind die Auflagen für die künftigen Windparks auf Mallorca

r überarbeitete Raumordnungsplan für Mallorca weist insgesamt 24.000 Hektar für Energiegewinnung mit Wind aus. Die Fläche für Photovoltaik-Anlagen wird im Gegenzug reduziert.

Windpark auf Menorca | Foto: UH

| | Palma, Mallorca | |

Der Inselrat von Mallorca wird am Donnerstag voraussichtlich über eine Änderung des Raumordnungsplans (PTI) abstimmen. Diese, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", beinhalte unter anderem die Ausweisung von 24.200 Hektar Fläche für den Bau von Windparks. Die konservative PP-Regierung (Volkspartei) will mit Unterstützung der Rechtsaußenpartei Vox grünes Licht für Windkraftanlagen mit bis zu 50 Meter hohen Windrädern geben.

Die im PTI vorgesehenen Flächen befinden sich der Zeitung zufolge mehrheitlich in der Nähe von Ortschaften wie Llucmajor, Santanyí, Manacor, Artà und Inca. Weitere Zonen liegen verstreut in den Gemeinden Alcúdia und Pollença sowie entlang der Ostküste und in der Inselmitte. Die Serra de Tramuntana und Andratx sollen von der Windkraftnutzung ausgeschlossen bleiben. In der Tourismushochburg Calvià ist ein Windpark zwischen dem Steinbruch Son Bugadelles und dem Landgut Ses Planes vorgesehen.

In der Nouvelle des Raumordnungsplans sind auch die entsprechenden Auflagen festgehalten, die künftige Betreiber von Windparks erfüllen müssen: Jeder Standort darf maximal über fünf Windräder verfügen; zu Wohngebieten muss ein Mindestabstand von einem Kilometer eingehalten werden und zwischen den einzelnen Windparks müssen mindestens fünf Kilometer liegen. Ferner, so die Zeitung unter Berufung auf Behördenangaben, müsse zu Straßen ist ein Mindestabstand von 250 Metern eingehalten werden.

Bei der Oppositionspartei Més stößt der Entwurf der Nouvelle auf Ablehnung. Nach Ansicht von deren Sprecher Jaume Alzamora hätte das überarbeitete Regelwerk zu Folge, dass Windräder "wie Pilze aus dem Boden schießen". Eine solche Entwicklung hätte "erhebliche Auswirkungen" auf die Landschaft. Zudem bemängelt Alzamora, dass die Berechnungen der Energiegewinnung auf 80 Meter hohen Windrädern basieren würden, wodurch die tatsächliche Energieausbeute der maximal 50 Meter hohen Anlagen geringer ausfallen würde.

Der neue Raumordnungsplan nimmt sich auch der Energiegewinnung durch Solaranlagen an. Die für Photovoltaikanlagen ausgewiesene Fläche von aktuell 26.360 soll auf 16.638 Hektar reduziert werden. Neu in dem Papier ist auch, dass die Gemeinden künftig direkt über Genehmigungen für kleinere Anlagen (bis zu 4 Hektar Fläche) entscheiden können – ohne der Zustimmung Inselrat und Regionalregierung. Naturschutzgebiete und die Serra de Tramuntana bleiben hingegen für Solarparks weiterhin No-Go-Area.

Der früheren Mitte-Links-Koalition war nach den Regionalwahlen im Mai 2023 keine Zeit geblieben, ihre PTI-Änderungen vor dem Regierungswechsel zu verabschieden. Die derzeitige konservative Regierung hat der Nouvelle nun ihrerseits Änderungen hinzugefügt. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der neue Raumordnungsplan eine Mehrheit im Inselrat findet.

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