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"Plötzlich war der Beutel weg" – Deutsche Maklerin zeigt Diebstahl auf Mallorca in Video-Rekonstruktion

"Ich fühlte mich von der spanischen Polizei im Stich gelassen", so die 62-jährige Bundesbürgerin, die sich auf der Insel eigentlich eine kleine Wohnung kaufen wollte

Karin Frey aus der Nähe von Stuttgart erlebte beim Kurzurlaub auf Mallorca ihren persönlichen Albtraum. | Uwe Erensmann (@uepress)

| | Mallorca |

Eigentlich wollte die Immobilienmaklerin Karin Frey aus Nagold (Baden-Württemberg) nur ein paar erholsame Tage auf Mallorca verbringen – und dabei die Gelegenheit nutzen, nach einer passenden privaten Ferienwohnung zum Kauf Ausschau zu halten. Doch für die 62-Jährige, die am 7. April auf dem Flughafen von Palma gelandet war, entwickelte sich der Kurzurlaub auf der Sonneninsel zum persönlichen Albtraum, wie sie gegenüber dem Mallorca Magazin berichtete.

Frey parkte ihren Kleinwagen, einen Fiat 500 mit deutschem Kennzeichen, wie sie das öfters tut, vor dem Hotel HSM Golden Playa an der Playa de Palma. Mit dem, was sich dann am vergangenen Donnerstag gegen zwölf Uhr ereignete, hatte sie jedoch nicht gerechnet. Nervös schilderte sie am Telefon: "Am Mittag legte ich, kurz nachdem ich aus dem Auto gestiegen war, meinen Brustbeutel, den ich als Handtasche nutze, auf das Autodach. Ich suchte etwas im Kofferraum – und als ich Sekunden später nach oben sah, war der Beutel plötzlich weg."

Zwei spanische Frauen halfen ihr in der Notsituation

In dem Beutel befanden sich ein hochwertiges iPhone 14, eine Wasserflasche sowie rund 120 Euro in einem separaten Geldbeutel. "Es war ein Louis-Vuitton-Portemonnaie, das mir meine Kinder geschenkt haben", erzählte Frey. Auch ihr Führerschein sowie Visitenkarten seien verschwunden. In einem Kurzvideo stellte sie die Szene nach, um den Vorfall für die Leser zu veranschaulichen.

Wie genau es zu dem Diebstahl kommen konnte, ist der Maklerin bis heute ein Rätsel. "Weit und breit war um diese Tageszeit niemand unterwegs. Nur eine Frau schlenderte in der Nähe vorbei. Ich kann aber nicht mit Sicherheit sagen, dass sie es war", so Frey. In ihrer Not wandte sie sich wenig später an zwei Spanierinnen, die zufällig vorbeikamen. "Ich erklärte den beiden mit Händen und Füßen, was passiert war, da meine Sprachkenntnisse nicht ausreichten. Sie halfen mir, einen Polizisten auf einem Motorrad anzuhalten, der mich zur nächsten Wache brachte."

Doch dort fühlte sich die 62-Jährige offenbar alles andere als ernst genommen. Zwar wurde ihr Fall bei der Lokalpolizei aufgenommen und eine Anzeige erstattet, doch weitergeholfen wurde ihr nicht, wie sie berichtet: "Die Beamten sagten nur, dass man mir nicht helfen könne – das war's." Besonders bitter für Frey: Ihr iPhone ließ sich orten, doch die Polizei zeigte laut ihrer Aussage kein Interesse daran, der Spur nachzugehen. "Man sagte mir nur, ich solle den Notruf 112 wählen, wenn ich mich zufällig in der Nähe der mutmaßlichen Täter aufhalte. Ich finde es einfach nur traurig, dass Touristen, denen so etwas passiert, komplett im Stich gelassen werden."

Noch am selben Tag ließ Frey alle mit dem Smartphone verknüpften Kreditkarten sperren. Ihren Rückflug buchte sie ebenfalls um – und tritt nun bereits am Sonntag, 13. April, die Heimreise an. Zu groß sei der Schock. Ob ihr Traum vom eigenen Apartment auf Mallorca damit geplatzt ist, lässt sie offen: "Eigentlich wollte ich hier eine Wohnung für mich und meine zwei erwachsenen Kinder kaufen. Ich habe sogar heute noch Besichtigungstermine. Aber nach diesen schrecklichen Erlebnissen überlege ich es mir zweimal. Es kann gut sein, dass ich alles absage – die Insel ist mir einfach zu kriminell und unsicher geworden."

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