Im erbitterten Konflikt zwischen den Drogenbossen der berüchtigten Elendsiedlung Son Banya und dem Rathaus von Palma auf Mallorca haben die Kriminellen einen neuen Plan geschmiedet, um ihre Macht zu demonstrieren! Während der Feierlichkeiten des 1. Mai, der auch in Spanien als Tag der Arbeit begangen wird, errichteten sie eine 45 Quadratmeter große Hütte, die in den Farben der spanischen Flagge gestrichen wurde.
Laut der spanischen Zeitung Ultima Hora dürfte diese Aktion ein Versuch der Drogenbosse sein, an das national-patriotische Gewissen der Inselpolitiker und der Polizei zu appellieren. Mit dieser symbolischen Geste wollen sie wohl indirekt zum Ausdruck bringen: "So werden sie das Gebäude sicherlich nicht abreißen." Doch trotz dieser provokanten Aktion scheint es wahrscheinlich, dass die Tage auch dieser Konstruktion gezählt sind.
Seit Wochen Katz-und-Maus-Spiel
Die Konfrontation zwischen den Drogenclans und dem Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, wird zunehmend intensiver. Doch immer wieder wiederholen sich die gleichen Muster im Verhalten der Kriminellen – wie ein Schachspiel, in dem beide Parteien schon wissen, welcher Zug als nächstes folgt.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Drogenbosse aus Son Banya Feiertage nutzen, um ihre Macht und ihren Einfluss weiter auszubauen. Sie wissen genau, dass an diesen Tagen die Sicherheitskräfte der Stadt und die Polizei weniger präsent sind. Gleichzeitig sind sie sich bewusst, dass ihre illegalen Bauten letztlich wieder abgerissen werden – ein Spiel, das immer wieder von Neuem gespielt wird.
Gerade aus diesem Grund entschieden sich die Drogenbosse in diesem Fall, ihre Hütte in den rot-gelb-roten Farben der spanischen Flagge zu streichen. Sie hoffen, auf diese Weise ihre Chancen zu erhöhen, dass das Gebäude bestehen bleibt. Ein Sprecher der Polizei kommentierte: "Die Drogenbosse sind überzeugt, dass wir die neu errichtete Hütte nicht abreißen werden. Dabei haben sie jedoch übersehen, dass wir kürzlich ihre illegalen Bauwerke – etwa ein Boot und einen Kreisverkehr in der Siedlung – bereits abgerissen haben."
Der Konflikt zwischen den Drogengangs und der Stadt Palma hat inzwischen dramatische Ausmaße angenommen und entwickelt sich zu einem anhaltenden Katz-und-Maus-Spiel. Die Drogenbosse, die Son Banya kontrollieren, machen sich zunehmend Sorgen, dass ihre florierenden Geschäfte durch die Auseinandersetzungen mit der Stadt leiden könnten. Jedes Mal, wenn die Polizei in das "Drogen-Ghetto" vordringt, verliert die Szene an Kunden. Die harte Konkurrenz zwischen den verschiedenen Clans sorgt dafür, dass die Kunden schnell in andere Viertel wie Son Gotleu, das Elendsviertel La Soledad oder Palmas Barrio Corea ausweichen, auf der Suche nach Drogen wie Heroin, Kokain oder Marihuana.
"Drogen-Dorf" nahe dem Flughafen Palma de Mallorca
Das "Drogen-Dorf" Son Banya ist eine ehemalige Barackensiedlung nahe dem Flughafen Palma, die in den vergangenen Monaten von den Behörden weitgehend geräumt und abgerissen wurde. Allerdings kehren die Drogenbosse immer wieder dorthin zurück und bauen in Nacht-und-Nebel-Aktionen Verkaufsbaracken wieder auf, die meiste kurze Zeit später von der Stadt wieder plattgemacht werden.