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Verkehr

Massifizierung: Experten prognostizieren totales Stau-Chaos im Sommer auf Mallorca

Vor allem rund um Palma dürfte mitunter gar nichts mehr gehen. Woran das liegen wird, weiß MM

Daran muss man sich in Zukunft wohl gewöhnen auf der Insel | Foto: Ultima Hora

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Beamte der Guardia Civil de Tráfico sowie von der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" befragte Mobilitätsexperten warnen davor, dass die Zahl der Fahrzeuge auf der Insel in rasantem Tempo zunimmt und dass die Folgen völlig verstopfte Straßen zur Rushhour, mehr Anspannung der Fahrer und mehr Unfälle sind. "Es gibt Staus, wie man sie in Palma noch nie gesehen hat. Vor allem auf der Ringstraße und auf den Zufahrten zur Hauptstadt".

Nach Ansicht der Experten ist die derzeitige Situation besorgniserregend: "Nichts deutet darauf hin, dass sich die Situation verbessern wird. Im Gegenteil, es gibt immer mehr Autos, und das bedeutet eine stärkere Sättigung des überalterten Straßennetzes. Ohne eine schnelle und entschlossene Reaktion kann sich die Situation nur verschlimmern", so ein erfahrener Mitarbeiter der Guardia Civil de Tráfico, der "einen Rekordsommer mit Staus auf den Straßen" voraussagt.

Der Inselrat hat seinerseits eine Studie erstellt, die den Eindruck verstärkt, dass die Ringautobahn das Epizentrum der Staus auf der Insel ist. Allein der Straßenabschnitt vor dem Sportzentrum Son Hugo in Richtung des Kreisverkehrs Can Blau verzeichnete im Jahr 2023 Spitzenwerte von bis zu 183.317 Fahrzeugen pro Tag. "Das ist eine echte Barbarei, denn diese Straßen können eine solche Verkehrsbelastung nicht verkraften. Es ist logisch, dass es morgens und nachmittags zu Staus kommt", so ein Mobilitätsexperte.

Diese Zahl ist kein Einzelfall. In der Studie der Intensitat Mitjana Diaria de Vehicles (IMD) häufen sich an anderen Stellen der Umgehungsstraße spektakuläre Zahlen, wie z.B. an den beiden letzten Abschnitten in Richtung Flughafenautobahn mit 155.714 und 153.153 Fahrzeugen pro Tag, oder die 166.506 an der Ausfahrt Son Espases und der Straße nach Valldemossa oder die 146.032 an der Abzweigung Son Rapinya.

Staupol Son Hugo

„Das Schlimmste ist, dass diese Zahlen von vor anderthalb Jahren stammen und in dieser Zeit zwischen 4 und 6 Prozent gestiegen sind“, fügte die gleiche Quelle hinzu. Daher ist nicht auszuschließen, dass der Rekordwert von 183.317 Fahrzeugen vor Son Hugo in Wirklichkeit fast 200.000 beträgt.

Diese Zahlen stehen im Gegensatz zu anderen, wie z. B. der Tatsache, dass auf einem Teilstück der Straße Llubí-Búger nur zehn Fahrten pro Tag registriert werden. Dieser schwindelerregende Anstieg der Zahl der Fahrzeuge, die in Palma ein- oder ausfahren, hat noch eine weitere Folge: Die Unfallrate steigt ebenfalls. In den meisten Fällen handelt es sich um kleinere Auffahrunfälle, die in der Regel wenig Sachschaden verursachen, aber sie tragen dazu bei, die ohnehin schon überfüllten Straßen zu verstopfen.

Aber es gibt auch ein merkwürdiges Phänomen: "Wenn man früher Staus oder kilometerlange Staus sah, wusste man, dass es einen schweren Unfall gegeben hatte. Jetzt ist in vielen Fällen überhaupt nichts passiert", sagt ein Kommandeur des Verkehrsamtes.

Mietwagen, mehr Einwohner in Außenbezirken

Was die Ursachen für dieses Problem angeht, sind sich die Experten einig, dass es mehrere gibt. Zum einen gibt es eine große Flotte von Mietwagen und auch zahlreiche Ausländer, die ihre Autos auf die Insel gebracht haben. Viele Einwohner sind auch in die Außenbezirke von Palma gezogen (u.a. Llucmajor, Consell, Marratxí oder Santa Maria), weil die Preise dort günstiger sind, aber das Problem ist, dass sie in Palma arbeiten und daher jeden Tag in die Hauptstadt fahren müssen.

Aber es gibt noch andere Gründe: In Familien mit vier oder fünf Mitgliedern ist es heute normal, drei oder vier Autos zu haben, was früher nicht der Fall war. Die Gewerbegebiete, insbesondere Son Castelló am Kreisverkehr der Straße nach Sóller, sind ein weiterer, aber nicht der einzige schwarze Fleck.

Can Valero und Son Valentí werden, je nach Tageszeit, zu wahren Mausefallen. "Die neuen Technologien versagen nicht, und es ist leicht, täglich auf dem Mobiltelefon zu sehen, dass die Umgehungsstraße fast immer in rot ist. Mit anderen Worten, die Internetkarte zeigt sie als zusammengebrochen an", erklärt ein Verantwortlicher der Kaserne San Fernando.

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