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Neun Flüchtlingsboote an nur einem Wochenende: Mallorca erlebt Rekordansturm

Die Migranten stammen laut Behördenangaben überwiegend aus dem Maghreb und aus Ländern südlich der Sahara

Auf dem Meer aufgegriffene Migranten aus Nordarfrika nach ihrer Ankunft in Portocolom | Foto: Gori Vicens

| Mallorca |

Mallorca und die Nachbarinseln haben zur Jahresmitte erneut einen deutlichen Anstieg bei der Ankunft von Bootsflüchtlingen verzeichnet. Insgesamt 2856 Menschen erreichten die Inselgruppe zwischen Januar und Juni in 139 Booten – darunter viele aus Nordalgerien sowie aus Subsahara-Afrika. Allein am vergangenen Wochenende registrierten die Behörden neun Boote mit insgesamt 161 Personen an Bord.

Am Samstag und Sonntag (29.6.) retteten die Guardia Civil und die spanische Seenotrettung mehrere Gruppen in den Gewässern rund um Cabrera, Formentera und Mallorca. Die Migranten stammen laut Behördenangaben überwiegend aus dem Maghreb und aus Ländern südlich der Sahara. Die meisten Boote starteten offenbar erneut von der algerischen Küste aus.

Zahlen wie im Rekordjahr 2024

Nach Angaben des spanischen Innenministeriums liegen die aktuellen Zahlen fast gleichauf mit dem Vorjahr. 2024 war mit rund 5900 Ankünften ein Rekordjahr auf den Balearen – doppelt so viele wie im Jahr davor. Die Entwicklung deutet darauf hin, dass die Migration über das Mittelmeer in der zweiten Jahreshälfte erneut zunehmen könnte.

Die Überfahrten erfolgen oft unter Lebensgefahr in kaum seetüchtigen Booten. So wurden am Sonntag 59 Menschen in drei Booten südlich von Cabrera aufgegriffen, während ein weiteres Boot acht Menschen bis an die Küste von Ses Salines brachte. Am Nachmittag wurden erneut 22 Migranten 30 Meilen vor der Küste gerettet.

Schleuser nutzen günstige Wetterfenster

Laut Behörden nutzen Schleuserbanden derzeit verstärkt die stabilen Wetterlagen für Überfahrten. Die Ankünfte erfolgen meist in kleinen Gruppen – eine „tröpfchenweise“ Migration, wie es aus Kreisen der Regierungsdelegation hieß. Trotz der fragmentierten Ankünfte stellt die Entwicklung eine dauerhafte Herausforderung für Sicherheitskräfte und Rettungsdienste dar.

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