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Autofahrer aufgepasst: Diese neuen Verkehrsschilder gibt es ab sofort auf Mallorca

Die Schilder sind intuitiver und sollen E-Scooter genauso berücksichtigen wie moderne Familien

Einige der neu gestalteten Verkehrszeichen in Spanien | Foto: Spanische Verkehrsbehörde DGT

| | Mallorca |

Auf Mallorca weht nun auch offiziell ein frischer Wind an Straßen, Kreuzungen und Kreiseln– zumindest auf dem Papier. Seit Dienstag (2. Juli) gilt die neue Verkehrszeichenverordnung, die nicht nur auf der Insel, sondern in ganz Spanien eingeführt wurde. Sie bringt modernere Symbole, bessere Lesbarkeit und eine Botschaft, die mit den altbackenen Männlein-auf-dem-Zebrastreifen gründlich aufräumt.

So wurden Piktogramme wie das für Fahrräder, Bahnhöfe oder Tankstellen überarbeitet, um klarer und verständlicher zu wirken. Schilder sind künftig kleiner, damit sie ressourcenschonender produziert werden können, und liefern teils zusätzliche Informationen – zum Beispiel, ob eine Tankstelle Strom, Wasserstoff oder andere alternative Treibstoffe anbietet.

Mehr Sichtbarkeit, weniger Klischees

Am auffälligsten dürfte jedoch der Bruch mit alten Rollenbildern sein. Wer bislang das klassische Verkehrszeichen mit Vater-Kind-Hand-in-Hand-Motiv kannte (natürlich mit Rock und Hose, damit klar ist, wer wer ist), muss sich künftig umgewöhnen: Die neuen Symbole verzichten bewusst auf geschlechtsspezifische Details. Verkehr ist eben keine Männerdomäne mehr – auch auf dem Schild.

Wann es auf Mallorcas Straßen so weit ist

Trotz der offiziellen Gültigkeit werden Mallorcas Straßen nicht über Nacht mit neuen Schildern übersät sein. Der Austausch erfolgt schrittweise, alte Schilder dürfen noch einige Zeit hängen bleiben – eine Art fließender Übergang für Behörden und Autofahrer. Auch bei den Führerscheinprüfungen bleibt zunächst alles beim Alten: Die neuen Piktogramme werden erst in den kommenden Monaten in die Theoriebögen übernommen.

Verankert sind die neuen Regeln in der Allgemeinen Verkehrsordnung, die bereits am 10. Juni vom spanischen Ministerrat verabschiedet wurde. Änderungen oder Ergänzungen an den Verkehrszeichen können künftig sogar per Ministerialerlass erfolgen – das sorgt für mehr Flexibilität, wenn etwa neue Mobilitätsformen auftauchen oder bestimmte Regelungen nicht mehr zeitgemäß erscheinen.

Was auf den ersten Blick wie eine banale Verwaltungssache klingt, ist in Wahrheit ein kleiner Kulturwandel. Verkehrszeichen sind ein Spiegelbild dessen, wie eine Gesellschaft sich organisiert – und wen sie dabei sichtbar macht. Dass Mallorca nun offiziell Platz macht für E-Roller, Gendergerechtigkeit und nachhaltige Fortbewegung, ist also mehr als eine Designentscheidung. Es ist ein Signal. Bleibt nur zu hoffen, dass das neue Denken auch dort ankommt, wo es am dringendsten gebraucht wird: in verstopften Kreisverkehren, auf chaotischen Parkplätzen und bei den ganz normalen Alltagsdramen auf der Ma-13. Die Schilder sind nun jedenfalls bereit für die Zukunft – ob es die Fahrer auch sind, wird sich zeigen.

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