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NATURSCHUTZ UND TOURISMUS

Taucher und Fischer die Gewinner: Mallorca erweitert Meeresreservat drastisch

Vor Santa Ponça entsteht ein riesiges Schutzgebiet, mit dem es die Landesregierung jedem recht machen will. Ingesamt geht es um ein Areal von 2.300 Hektar.

Ein Teil des neues Meeresschutzgebiets vor Santa Ponça | Foto: CAIB

| Palma, Mallorca |

Mallorca gibt sich ein weiteres maritimes Schutzgebiet: Die balearische Landesregierung hat ein Dekret zur Einrichtung des neuen Meeresschutzgebiets Illes del Ponent de Mallorca verabschiedet. Das neue Reservat umfasst nach Regierungsangaben die Inselchen El Toro, Les Malgrats und El Sec und ersetzt das 2022 geschaffene kleinere Schutzgebiet, gegen das die Fischereibranche stets Widerstand geleistet hatte.

Mit einer Gesamtfläche von 2.300 Hektar sei das neue Reservat deutlich größer als sein Vorgänger, meldete am Freitag das Onlinemedium "Crónica Balear". 240 Hektar stehen unter strengem Schutz, weitere 93 Hektar umfassen ein spezielles Fischereigebiet in der Bucht von Santa Ponça. Die Küstenlinie des Schutzgebiets soll um etwa sieben Kilometer erweitert worden sein, während die streng geschützten Bereiche um 15 Hektar vergrößert wurden.

Der entscheidende Unterschied zur vorherigen Regelung liegt in der Kompromisslösung mit den Fischern. Die neue Abgrenzung schließe Gebiete auf offener See aus, in denen die Boote der Palmesaner Flotte weiterhin fischen dürften, heißt es in dem Dekret. Dadurch konnte erstmals ein Konsens mit den betroffenen Fischereiverbänden erzielt werden.

Das Reservat gliedert sich in drei Zonen mit besonders strengen Schutzbestimmungen: zwei bereits bestehende Tauchgebiete bei El Toro und Les Malgrats sowie ein neues Schutzgebiet rund um das felsige Eiland El Sec. In diesen Bereichen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von drei bis sechs Knoten, Jetskis sind vollständig verboten.

Die Meeresschutzgebiete sollen die Bestände kommerzieller Fischarten regenerieren und gleichzeitig den Tauchtourismus fördern. Jährlich werden in den Gewässern mehr als 70.000 Tauchgänge registriert. Die neue Regelung zielt auch darauf ab, das Fischereihandwerk zu stärken und die Verwaltung der Meeresressourcen zu verbessern.

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