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Nachbar installiert Stacheln gegen Drogenabhängige in Altstadt von Palma

Die Lokalpolizei sperrte den Bereich zum Schutz von Kindern ab. Langfristige Lösungen sollen sowohl den Abhängigen als auch den Anwohnern helfen

Insgesamt 37 Stachelleisten brachte der Nachbar an | Foto: Lokalpolizei Palma

| | Palma, Mallorca |

Unbekannte haben in einer Ecke einer Straße von Palma de Mallorca, in der sich wiederkehrend Drogenabhängige aufhalten, Leisten mit Stacheln angebracht. Konkret befindet sich die Stelle in der Gasse Volta de’n Reus, die zur Straße Sindicat führt. Die Gruppe für Sofortige Intervention der Lokalpolizei sperrte den Bereich ab.

"Diese Stacheln sind nicht nur für diejenigen gefährlich, die sie anbringen, sondern stellen auch eine offensichtliche Gefahr für die Bürger dar, insbesondere für Kinder, die in der Nähe spielen oder vorbeigehen“, betont die Polizei in den sozialen Netzwerken. Am Montag werden Mitarbeiter der städtischen Infrastrukturabteilung die Stacheln entfernen. Ein Mitarbeiter des städtischen Reinigungsunternehmens EMAYA hatte die Polizei benachrichtigt.

Die Altstadt von Palma de Mallorca ist seit langem ein Brennpunkt für Drogenkonsum und -handel. Besonders betroffen sind enge Gassen und versteckte Ecken, die von Abhängigen als Rückzugsorte genutzt werden. Für die Anwohner stellt diese Situation eine große Belastung dar. Sie klagen über herumliegenden Müll, Spritzen und ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit.

Situation bewegt zur Eigeninitiative

Die Behörden versuchen seit Jahren, das Problem in den Griff zu bekommen. Regelmäßige Polizeikontrollen, Präventionskampagnen und Hilfsangebote für Abhängige sollen die Situation verbessern. Jedoch zeigt der aktuelle Vorfall, dass einige Anwohner offenbar das Gefühl haben, nicht genug Unterstützung zu erhalten und deshalb zu eigenmächtigen Maßnahmen greifen.

Experten warnen allerdings davor, das Problem auf diese Weise lösen zu wollen. "Stacheln oder andere Abschreckungsmaßnahmen sind keine Lösung", erklärt ein Sozialarbeiter. "Sie verschieben das Problem nur und erhöhen die Gefahren für alle Beteiligten. Stattdessen müssen wir weiter an langfristigen Lösungen arbeiten, die sowohl den Abhängigen als auch den Anwohnern helfen."

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