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Elend wird schlimmer! Neue Barackensiedlung am Rande der Flughafen-Autobahn auf Mallorca

Obdachlose errichten immer mehr Zeltlager – direkt neben Autobahnen und Landstraßen der Insel

Nur wenige Meter trennen die Behausungen von der zum Airport führende Schnellstraße | Foto: Fernando Fernández

| Mallorca |

Wer vom Flughafen in Richtung Palma de Mallorca fährt, kann sie kaum übersehen: Am Rand der stark befahrenen Autobahn flattert eine spanische Flagge, daneben die der Europäischen Union. Darunter: Zelte, Baracken, verstreute Matratzen und Abfall. Hier, an einer kaum zugänglichen Stelle zwischen der Ringautobahn Vía de Cintura und dem Viertel Nou Llevant, wächst eine neue Siedlung von Obdachlosen.

Die kleine Zeltstadt ist nur zu Fuß erreichbar – ein riskantes Unterfangen, denn wer hier lebt, muss sich durch den schnellen Verkehr schlängeln. Anwohner und Passanten kommen selten bis ganz hinein. Doch aus der Ferne ist das Lager gut sichtbar: Ein provisorisches Dorf am Fuße der Fahrbahnen, Symbol einer Wohnungsnot, die sich immer weiter ausbreitet.

Zerstreut und versteckt

Die improvisierten Behausungen werden vor allem von Menschen aus Nordafrika genutzt. Ein Bewohner berichtet, dass sie tagsüber meist verschwinden, um sich Arbeit oder Essen zu organisieren. Wer genauer hinsieht, erkennt aufgehängte Kleidung, Müll und verstreute Habseligkeiten. Neben Zelten steht eine große Baracke – laut Insidern das Zentrum der Siedlung, in dem ein Mann russischer Herkunft lebt.

Doch es bleibt nicht bei diesem einen Lager: Entlang der wichtigsten Verkehrsadern Palmas tauchen immer wieder ähnliche Siedlungen auf. Mal gut sichtbar wie hier, mal perfekt getarnt hinter Bäumen oder in Brachflächen nahe Gewerbegebieten.

Brandgefahr im Sommer

Besonders im Sommer steigt die Gefahr: Müll, Essensreste und alte Matratzen können schnell Brände auslösen – in einer Jahreszeit, in der Mallorca ohnehin regelmäßig unter Trockenheit leidet. Für die Bewohner selbst birgt die abgeschiedene Lage ein zusätzliches Risiko: Der Weg zu ihrem Lager führt mitten durch den Schnellverkehr. Immer wieder treffen Autofahrer unerwartet auf Fußgänger an Stellen, die nicht für sie gedacht sind.

So wird die Siedlung nicht nur zu einem sozialen Brennpunkt, sondern auch zu einem sicherheitstechnischen Problem für die Inselhauptstadt. Während Touristen im Taxi ankommen, spielt sich nur wenige Meter entfernt eine Realität ab, die viele lieber übersehen.

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