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LANDESPOLITIK

Mit Blick auf Wahlkampf 2027: Ministerpräsidentin Prohens krempelt Kabinett um

Überraschend bildet die balearische Regierungschefin Prohens kurz vor dem Wochenende ihre Führungsriege um. Die vielleicht beliebteste Politikerin auf der Insel nimmt dabei ihren Abschied.

Die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens (Volkspartei PP) | Foto: Teresa Ayuga

| | Palma, Mallorca |

Die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens (Volkspartei PP) hat am Freitag eine überraschende Umbildung ihrer Regionalregierung angekündigt. Nur 24 Stunden zuvor hatte sie noch erklärt, alle ihre Regierungsmitglieder hätten ihr "volles und absolutes Vertrauen". Die Neuaufstellung solle die Regierung für die verbleibenden zwei Jahre der Legislaturperiode stärken und auf den Wahlkampf 2027 vorbereiten.

Der bedeutendste Wechsel betrifft die Personalie Catalina Cirer, die als Ministerin für Familie und Soziales ausscheidet. Cirer galt als eines der populärsten Gesichter der balearischen Politik und war eine der wenigen Stimmen in der Regionalregierung, die der Rechtsaußenpartei Vox offen entgegentrat, insbesondere bei Themen wie Migration und Gleichberechtigung. Prohens würdigte ihre scheidende Ministerin mit emotionalen Worten: "Ihr verdanken wir Rechte, die vielen Menschen am Rand der Gesellschaft zugutekommen."

Als Civers Nachfolgerin wird Sandra Fernández das erweiterte Ministerium für Familie, Soziales und Betreuung übernehmen. Fernández ist derzeit Abgeordnete der konservativen Volkspartei PP im nationalen Parlament und Generalsekretärin der Partei auf den Balearen. Sie wird ihren Parlamentssitz aufgeben, aber gleichzeitig das Amt der Parteisekretärin beibehalten.

Eine weitere wichtige Neuerung ist die Schaffung einer zweiten Vizepräsidentschaft, die Antònia Maria Estarellas übernehmen wird. Sie soll künftig auch für Regierungskoordination und kommunale Zusammenarbeit zuständig sein. Prohens betonte Estarellas' "klare kommunalpolitische Sichtweise" und das Ziel, dass "die Politik des Fortschritts alle Gemeinden erreicht".

Im Wirtschaftsbereich wird er erste Vizepräsident Antoni Costa künftig alle Ministerien mit wirtschaftlichen Kompetenzen koordinieren, um die "wirtschaftliche Transformation" der Inseln voranzutreiben. Catalina Cabrer übernimmt das neu geschaffene Ministerium für Arbeit, öffentlichen Dienst und sozialen Dialog, das den Nachhaltigkeitspakt in seiner zweiten Phase vorantreiben soll. Von diesem wird nicht weniger als eine Neuausrichtung der insularen Wirtschaft erwartet, nicht zuletzt des Tourismus.

Alejandro Sáenz de San Pedro wechselt an die Spitze eines umbenannten Ministeriums für Unternehmen, Selbstständige und Energie. Diese Umstrukturierung wird als deutliche Korrektur seiner bisherigen Arbeit im Arbeitsressort interpretiert.

Prohens verteidigte die Umbildung als Zeichen einer "stabilen, einigen und geschlossenen" Regierung und betonte, alle Änderungen erfolgten "mit absolutem Vertrauen und Dankbarkeit" gegenüber den scheidenden Ministern.

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