Ein 18-jähriger deutscher Mallorca-Urlauber hat schwere Vorwürfe gegen ein Rotlicht-Etablissement an der Playa de Palma erhoben. Dort soll der junge Mann vergewaltigt und um 450 Euro betrogen worden sein. Der Vorfall ereignete sich in der vergangenen Woche, wie die dpa sowie Diario de Mallorca berichten. Danach hatte die Nationalpolizei den Türsteher und die Prostituierte des Bordells festgenommen – sie sind derweil aber wieder auf freiem Fuß. Es steht Aussage gegen Aussage.
Am vergangenen Mittwoch, 16. Juli, soll der 18-jährige Deutsche mit Freunden das Bordell an der sogenannten Schinkenstraße, der berühmt-berüchtigten Feiermeile an der Playa de Palma, aufgesucht haben. Dort trank die Gruppe nach eigenen Angaben nur etwas und verließ das Lokal anschließend wieder. Am nächsten Morgen erschrak der deutsche Mallorca-Urlauber beim Blick auf sein Konto: Das Lokal hatte ihm 450 Euro abgebucht.
Opfer oder normaler Freier?
Daraufhin suchte der Ballermann-Urlauber die Einrichtung nach eigenen Angaben erneut auf – dieses Mal alleine – um sein Geld zurückzufordern. Als er mit einer Anzeige gedroht habe, sei er von einem Türsteher mit Nachdruck in ein Zimmer gebracht worden, berichtete der junge Mann. Dort habe er plötzlich das Bewusstsein verloren.
Als der 18-jährige Deutsche wieder aufgewacht sei, habe er sich nackt neben einer Prostituierten in einem Bett mit benutztem Kondom wiedergefunden. Kurze Zeit später sei er aus dem Bordell geworfen worden. Danach erstattete der Mann Anzeige, die Beamten nahmen den Türsteher und die Prostituierte wenige Stunden später fest.
Aussage gegen Aussage
Beide Mitarbeiter des Rotlicht-Etablissements am Ballermann wiesen die Vorwürfe zurück. Alles sei einvernehmlich gewesen, niemand habe den Urlauber zu etwas gezwungen, erklärten sie. Ein Untersuchungsrichter ließ die beiden Beschuldigten unter Auflagen wieder frei. Ob es zum Gerichtsverfahren kommt, ist derzeit noch unklar. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.