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Macht, Wut und und obszöne Gesten– Bürgermeisterin von Mallorca-Gemeinde sorgt für handfesten Skandal!

Die Rathauschefin von Felanitx soll einen Polizisten bei einem Weinfest in Portocolom beleidigt und bedroht haben

Die Bürgermeisterin von Felanitx leugnet Beleidigung gegenüber einem Polizisten – glaubt ihr das noch jemand? | Foto: Archiv UH

| | Felanitx, Mallorca |

Am Abend des 12. Juli eskalierte das Weinfest im Hafenort Portocolom an der Ostküste Mallorcas zu einem politischen Eklat, der nun die gesamte Gemeinde Felanitx erschüttert: Bürgermeisterin Catalina Soler, Mitglied der konservativen Volkspartei (PP), soll laut einem internen Polizeibericht einen Beamten vor versammeltem Publikum mit den Worten "F… dich, f… dich…" und obszönen Gesten angegriffen haben. Wie die spanische Lokalzeitung Ultima Hora weiter berichtete, habe sie ihre Worte mit geballter Faust untermalt. Der Beamte wertete den Ausbruch als "Bedrohung, Beleidigung und Missachtung".

Zwei Tage später suchte der Polizist das Gespräch mit Bürgermeisterin Soler im Rathaus – vergeblich. Eine Entschuldigung? Fehlanzeige. Stattdessen soll sie ihm laut Bericht mit einer Versetzung und der Entfernung aus dem Büro des Polizeichefs gedroht haben. Der Beamte blieb bei seiner Darstellung. Er berichtete von einer weiteren Begegnung: In der Nacht, während einer Patrouille, habe er Soler alkoholisiert vor dem Krankenhaus der 18.000-Einwohner-Gemeinde angetroffen. Ihre Reaktion: knapp und scharf. "Ich habe dich hier lange nicht mehr auf Patrouille gesehen. Wach endlich auf und halt den Mund – schließlich bin ich seit 28 Jahren in der Politik."

Oppositionspartei fordert sofortigen Rücktritt Solers

Der Polizeibeamte warnte sie vor einem Disziplinarverfahren, sollten die Provokationen anhalten. Doch anstatt zu deeskalieren, soll die Bürgermeisterin eine halbe Stunde später erneut mit Gesten provoziert haben – diesmal an einem festen Kontrollpunkt.

Der Gemeinderat von Felanitx erklärte, dass die Bürgermeisterin gefasster Stimmung sei und erklärte, dass es keine Probleme mit dem besagten Polizisten gegeben hätte. (Foto: UH)

Soler wies die Vorwürfe zurück. In einer Stellungnahme rief sie zur "Ruhe" auf und betonte, es habe "kein Problem" gegeben. Stattdessen versuchte sie umzulenken: Sie selbst habe angeblich "sexistische Bemerkungen" gehört – allerdings ohne konkrete Namen zu nennen oder die Vorwürfe gegen sie zu entkräften. Sie kündigte rechtliche Schritte gegen den Beamten an.

Die sozialistische Oppositionspartei von Felanitx reagierte mit scharfer Kritik. Sie forderte Solers sofortigen Rücktritt wegen Machtmissbrauchs und eines Angriffs auf die Autorität der Polizei. "So behandelt man keine Beamten. Das ist ein klarer Machtmissbrauch", erklärte die sozialistische Sprecherin Gracia González. Die Solidarität mit dem Beamten ist groß: Mehrere Kollegen bestätigten seine Darstellung. Für González steht fest: "Catalina Soler hat eine rote Linie überschritten. Sie darf keine Minute länger im Amt bleiben."

Die Bürgermeisterin will sich am Dienstag auf einer Pressekonferenz zu den Vorwürfen äußern. Die Stimmung in der kleinen Gemeinde Felanitx, fernab des touristischen Trubels, ist angespannt – wenn nicht gar explosiv.

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