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Tragödie in Palma: Frau stirbt bei Wohnungsbrand in Palma

Das Opfer litt unter einem Messie-Syndrom und hortete große Mengen an Unrat. Als diese sich entzündeten, konnte sich die Frau nicht mehr rechtzeitig befreien

Eine 65-jährige Frau konnte sich nicht rechtzeitig aus ihrer brennenden Wohnung retten und verstarb | Video: Última hora

| | Palma, Mallorca |

In der Nacht auf Dienstag ist es im Stadtteil El Vivero in Palma de Mallorca zu einem verheerenden Wohnungsbrand gekommen. Eine Frau verlor dabei ihr Leben. Als die Einsatzkräfte am Unglücksort eintrafen, war es bereits zu spät – die Bewohnerin der betroffenen Wohnung konnte nur noch tot geborgen werden.

Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich bei der Verstorbenen um eine Messie-Betroffene. In ihrer Wohnung hatte sich über längere Zeit hinweg ein großer Müllberg angesammelt. Vermutlich entzündete sich dieser aus bislang ungeklärter Ursache – eine Flucht war für die Frau offenbar nicht mehr möglich.

Der Brand brach gegen 23.40 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in der Calle Ametler aus. Zahlreiche Nachbarn verständigten umgehend den Notruf, nachdem dichter Rauch aus einer Wohnung im dritten Stock drang. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste rückten mit einem Großaufgebot an.

Schwierige Löscharbeiten

Die zuerst eintreffenden Polizeibeamten begannen sofort mit der Evakuierung des Gebäudes. Doch der Brand hatte sich bereits stark ausgebreitet: Die Tür zur betroffenen Wohnung stand in Flammen, ein Eindringen war nicht mehr möglich.

Die Feuerwehr kämpfte unter erschwerten Bedingungen gegen das Feuer. Wegen der enormen Brandlast loderten die Flammen immer wieder neu auf. Erst nach knapp zwei Stunden gelang es den Einsatzkräften, den Brand vollständig unter Kontrolle zu bringen. In der stark zugemüllten Wohnung machten sie schließlich die tragische Entdeckung: Der leblosen Körper der Bewohnerin lag zwischen verkohlten Überresten ihres Hausrats. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Das Opfer wurde inmitten Unmengen an verbranntem Müll aufgefunden.

Bewohnerin hortete Müll – Nachbarn hatten sich beschwert

Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei der Frau um eine sogenannte Messie-Betroffene. In ihrer Wohnung stapelten sich über Jahre hinweg Unrat und Abfälle. Aus der Nachbarschaft habe es bereits mehrfach Beschwerden über die hygienischen Zustände gegeben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die enorme Müllmenge das Feuer zusätzlich angefacht und eine schnelle Ausbreitung begünstigt hat.

Die Mordkommission der Nationalpolizei hat gemeinsam mit Brandermittlern die Untersuchung zur genauen Ursache des Feuers aufgenommen. Auch Spezialisten für Brandursachenanalyse wurden hinzugezogen.

Zwei Polizisten, die als erste am Einsatzort eintrafen, erlitten Rauchvergiftungen. Sie wurden medizinisch behandelt, konnten jedoch noch in der Nacht aus der Klinik entlassen werden. Die Calle Ametler war für rund drei Stunden voll gesperrt.

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