Eigentlich wollte der vermögende Geschäftsmann Matthias A., der aus persönlichen Gründen nicht vollständig namentlich genannt werden möchte, nur einen unbeschwerten Urlaub auf seiner Lieblingsinsel Mallorca verbringen. Doch ausgerechnet in einer noblen Luxus-Siedlung in der Ortschaft Portals Nous westlich von Palma erlebte der 58-jährige Deutsche das Unvorstellbare und einen Vorfall, der für ihn in einem Albtraum endete.
Am Montagmorgen schilderte er MM den schrecklichen Überfall mit zitternder Stimme: "In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde ich völlig überrumpelt. Es ist kaum zu fassen, doch wurde mir dabei eine Uhr gestohlen, die mir sehr am Herzen lag." Bei dem Stück handelt es sich um eine Audemars Piguet Royal Oak Offshore mit Gummiarmband, deren Neupreis im hohen fünfstelligen Bereich liegt.
Der Ablauf des Überfalls ereignete sich dem Millionär zufolge wie folgt: "Ich war in einem Nachtclub und einer Bar, die als Szenetreff in einem Luxushafen in Portals Nous gilt. Dort war ich an meinem Stammplatz direkt neben dem DJ-Pult. Gegen 2.30 Uhr nachts verließ ich das Etablissement, nicht ohne zuvor kräftig Wein getrunken zu haben. Schon vorher muss ich ins Visier zweier Männer geraten sein, die mich in einem benachbarten Restaurant beobachteten …. vermutlich seit zwei Stunden."
Matthias A. ging auf der linken Straßenseite in Richtung seines Apartments mit Gartenanlage. Die beiden Männer, Marokkaner wie er mutmaßt, bewegten sich parallel auf der rechten Seite, bis sie plötzlich hinter ihm auftauchten. "Ohne Vorwarnung sprangen sie mir mit den Füßen in den Rücken. Ich wurde zwei Meter nach vorne geschleudert und stürzte auf den Bauch", erzählt der 1,92 Meter große, 104 Kilogramm schwere Unternehmer mit sportlicher Statur. "Ich landete auf den Unterarmen, die aufgeschürft wurden, und verletzte mir das Knie. Zum Glück blieb mein Gesicht unverletzt." Den Arzt aufsuchen möchte er jedoch nicht.
Das deutsche Opfer stellte MM diese Fotos seiner Wunden und Abschürfungen zur Verfügung. (Fotos: privat)
Seitdem fühlt sich der Deutsche auf der Insel nicht mehr sicher
Nur Sekunden später war die Uhr verschwunden, samt Gummiarmband direkt vom Handgelenk gerissen. Die Täter flüchteten sofort in einen schwarzen Kleinwagen, der offenbar auf sie wartete. "Das war perfekt geplant. Ich gehe davon aus, dass es mindestens drei Beteiligte gab, die beiden Angreifer und den Fahrer, und möglicherweise noch einen Komplizen und Tippgeber in dem anliegenden Lokal." Die Täter waren nicht maskiert, und ihre Sprache konnte Matthias A. nicht genau erkennen. "Es ging alles so schnell, und da der Angriff von hinten kam, hatte ich keine Chance, mich zu wehren."
Seit über 37 Jahren verbringt der Bauunternehmer und Immobilieninvestor regelmäßig Zeit in Portals Nous, seit sechs Jahren sogar in seiner eigenen Wohnung. "Früher habe ich hier im Hotel gewohnt, heute verbringe ich ein Drittel des Jahres auf der Insel."
Nach dem Überfall wandte sich der Bundesbürger an die spanische Polizei. "Ich saß dreieinhalb Stunden auf der Wache und füllte Berichte aus. Es gibt in dem benachbarten Nobelhafen 15 Überwachungskameras und einen Wachdienst, doch in dem Moment konnte nichts den Angriff verhindern." Die Ermittlungen laufen, das Videomaterial wird noch ausgewertet. Doch für Matthias A. hat sich etwas Grundlegendes verändert. "Früher fühlte ich mich hier frei und unbeschwert. Jetzt habe ich Angst, beobachtet zu werden. Luxusuhren werde ich vorerst nicht mehr tragen."