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ÜBERNAHMEANGEBOT

Weder Lufthansa noch Air France: Diese Fluggesellschaft steigt bei Air Europa ein

Nach zähen Verhandlungen unterzeichnete Air Europa-Boss Hidalgo am Dienstag ein Übernahmeangebot. Zuletzt biss sich die Kranich-Linie die Zähne an den Mallorquinern aus.

Eine Maschine der mallorquinischen Airline Air Europa | Foto: Europa Press

| Palma, Mallorca |

Die Zukunft der Fluggesellschaft Air Europa liegt in türkischen Händen. Die Airline mit Sitz auf Mallorca hat das Übernahmeangebot der türkischen Fluglinie Turkish Airlines angenommen. Das Angebot sieht den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung in Höhe von 275 Millionen Euro vor, die zunächst als Darlehen gewährt und nach Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden in Anteile umgewandelt wird. Zusätzlich sollen weitere 25 Millionen Euro für den direkten Kauf von Aktien bereitgestellt werden, womit sich die Gesamtsumme auf 300 Millionen Euro beläuft. Darüber berichtet am Dienstag die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Mit der Übernahme von 26 bis 27 Prozent der Anteile sichert sich Turkish Airlines eine starke Position bei Air Europa, an der bereits die International Airlines Group (IAG) mit 20 Prozent beteiligt ist. Durch die Kapitalzufuhr will Air Europa ein Darlehen der spanischen Staatsholding SEPI in Höhe von 475 Millionen Euro zurückzahlen. Juan José Hidalgo, der Präsident von Air Europa, unterzeichnete das Angebot am Dienstagnachmittag. Die beiden Unternehmen wollen in Kürze eine offizielle Erklärung zur Transaktion abgeben.

Der türkische Luftfahrtkonzern hatte bereits Anfang August seine Absicht bekannt gegeben, ein verbindliches Angebot abzugeben. In einer Erklärung hieß es, man wolle die eigene Position im globalen Luftfahrtsektor stärken und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Die Übernahme sei als eine Investition im Sinne der "langfristigen Wertschöpfungsziele" des Unternehmens zu sehen. In diesem Zusammenhang betonte Turkish Airlines das strategische Zusammenspiel der eigenen globalen Präsenz mit der starken Position von Air Europa auf der iberischen Halbinsel und in Lateinamerika. Dies ermögliche ein „beschleunigtes und breit angelegtes Wachstum auf dem lateinamerikanischen Markt“.

Zuvor hatten sich die Konzerne Lufthansa, Iberia und Air France-KLM aus den Übernahmegesprächen zurückgezogen. Turkish Airlines, die über ein Streckennetz mit mehr als 300 Zielen verfügt, sei damit als einziger Bieter für eine Beteiligung bei Air Europa verblieben, hieß es.

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