Nach der Kenterung eines Migrantenbootes vor der Ostküste von Mallorca bei Portopetro am Mittwoch suchen Hilfskräfte intensiv nach drei verschwundenen Insassen. Es wird vermutet, dass diese von dem in Seenot geratenen Gefährt ins Meer sprangen und an Land schwammen. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um Menschen aus dem afrikanischen Bürgerkriegsstaat Somalia.
Ein junger Mann war bei dem Unglück ums Leben gekommen, etwa 20 Personen wurden verletzt, vier von ihnen mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Das Boot – eine sogenannte "patera" – war bereits seit sechs Tagen in Seenot, am Mittwoch beschleunigten die schlechten Wetterbedingungen das Kentern des Gefährts.
Helikopter des Seenotrettungsdienstes im Einsatz
Das Boot wurde drei Seemeilen südlich von Mallorca aufgespürt. Die Hilfskräfte waren von einem durch ein Privatboot geretteten Mann darauf aufmerksam gemacht worden. Bei der Rettungsaktion kam unter anderem ein Hubschrauber des Seenotrettungsdiensts Salvamento Marítimo zum Einsatz.
Laut der Vertretung der spanischen Zentralregierung auf den Balearen wurden seit dem 1. August 1243 illegale Migranten in Gewässern rund um und auf den Inseln entdeckt und festgenommen. Was das gesamte laufende Jahr angeht, so wurden 4748 Flüchtlinge auf 253 "Pateras" gezählt.Die Mallorca-Route ist inzwischen neben der Kanarenroute die beliebteste in Spanien.