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Auf Mallorca verschwunden: Malén Ortiz – Ermittlungen in neuer Spur

Ein junger Mann hatte fälschlich angegeben, den Aufenthaltsort von Malén Ortiz zu kennen – die Ermittlungen der Guardia Civil konzentrieren sich weiterhin auf mehrere Spuren

CALVIA. DESAPARECIDOS. Rastrean una finca próxima al lugar donde desapareció Malén Ortiz en 2013. La Guardia Civil inspecciona un terreno en sa Porrassa, entre Magaluf y Son Ferrer, en búsqueda de la joven. Los investigadores recibieron una información sobre un posible sospechoso que frecuentaba la zona. MAS FOTOS EN LA CARPETA DEL 06-03-2023 | Foto: ALEX SEPULVEDA

| | Mallorca |

Ein Untersuchungsgericht auf Mallorca ermittelt derzeit gegen einen jungen Mann, der behauptete, den Aufenthaltsort der Leiche von Malén Zoe Ortiz zu kennen und dass drei Personen die damals 15-Jährige entführt und getötet hätten. Nach Angaben der Guardia Civil, die den Fall übernommen hat, bestand zwischen dem Beschuldigten und zwei der mutmaßlichen Täter zudem eine finanzielle Verbindung.

Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtete, wurde der junge Mann bereits im Mai 2024 wurde der junge Mann von mehreren Beamten vernommen. Er machte dabei Aussagen, die er schon Jahre zuvor getätigt hatte. Später räumte er jedoch ein, dass diese Informationen unter Einfluss von Alkohol und Drogen entstanden seien und nicht der Wahrheit entsprächen.

Malén Ortiz, 15, verschwand am 2. Dezember 2013 spurlos in Son Ferrer. (Foto: UH)

Ende 2024 nahmen die Ermittler der Guardia Civil die Suche nach Malén Ortiz erneut auf. Der Fokus liegt seither auf zwei unterschiedlichen Spuren. Ein Richter ordnete erneut strikte Geheimhaltung der Ermittlungen an, um die Untersuchungen nicht zu gefährden. Malén Ortiz verschwand am 2. Dezember 2013 in Son Ferrer,20 Kilometer südwestlich der Balearenhauptstadt. Sie hatte die Schule in Santa Ponça verlassen und fuhr mit ihrem Roller zum Haus ihres Freundes, um dort zu essen. Das letzte bekannte Bild der Jugendlichen stammt von einer Überwachungskamera einer Tankstelle, bevor sie spurlos verschwand.

Die 15-jährige verschwand im Dezember 2013 spurlos

Die Ermittlungsakte zur sogenannten "Operation Vans" – benannt nach Maléns Lieblingsbekleidungsmarke – umfasst Tausende Beweise, dutzende Vernehmungen von Verdächtigen, Abhörmaßnahmen und Hausdurchsuchungen. Fast 300 Fahrzeuge, die zur fraglichen Zeit durch Son Ferrer fuhren, wurden überprüft.

Die Ermittler schließen gewaltsames Vorgehen aus: Malén soll freiwillig in ein Auto eingestiegen sein. In unmittelbarer Nähe des Ortes ihres Verschwindens war zu dem Zeitpunkt ein Fahrzeug der örtlichen Polizei von Calvià stationiert. Die junge Frau, die ein kariertes Hemd und eine Jeansjacke trug, kam nie an ihrem Ziel an.

Natalia Rodríguez, Mutter der Vermissten, fordert bei Kundgebungen die Wiederaufnahme und Weiterverfolgung des Falls. (Foto: UH)

Auch falsche Hinweise erschwerten die Ermittlungen. Ein 52-jähriger Mann rief bei der Guardia Civil in Palma an und gab an, Malén befinde sich in einem Brunnen auf einem Golfplatz. Die Suche blieb erfolglos, und der Mann gestand später, die Geschichte erfunden zu haben, um eine Belohnung von 10.000 Euro zu erhalten.

Erst vor wenigen Jahren wurden die Bemühungen, mögliche Überreste von Malén Ortiz zu finden, wieder intensiviert. Der Fall hatte in der mallorquinischen Öffentlichkeit über Jahre für große Bestürzung gesorgt. Jährlich am 2. Dezember – dem Tag ihres Verschwindens – erinnern Angehörige, Freunde und Bürger mit Mahnwachen an das Schicksal des Mädchens.

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