In bester AfD-Manier hat die spanische Rechtsaußenpartei Vox den politischen Herbst auf Mallorca eingeläutet. Mit einer umstrittenen Werbekampagne in den Städten Palma und Inca sowie auf den Inseln Ibiza und Menorca prangert die Partei eine angebliche "Islamisierung der Frauen" an. Ein Ziel hat die Partei nach wenigen Stunden damit bereits erreicht: mediale Aufmerksamkeit. Darüber berichtet am Donnerstag unter anderem die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Auf Plakatwänden liefert Vox das entsprechende Bildmaterial zum Thema: Auf der einen Seite eine vollverschleierte Frau im Burka, auf der anderen eine Frau in abendländisch-lässiger Kleidung. Darunter der provokante Slogan: „Welches Spanien willst du? Für uns ist die Sache klar." In Palma hängen die Plakate an stark frequentierten Stellen wie der Ausfallstraße Carrer de Manacor und im Stadtteil Coll d'en Rabassa.
Begleitet wird die Kampagne von scharfen Tönen in den sozialen Medien. Auf der Plattform X schreibt der balearische Regionalverband von Vox: „Die Linke tobt, weil Vox die Wahrheit sagt: Nein zur Islamisierung! Wir wollen ein freies, sicheres Spanien, das seinen Wurzeln treu bleibt."
Die Fraktionssprecherin der Partei auf den Balearen, Manuela Cañadas, legte mit einem Video noch einen drauf: „Auf unseren Straßen hat sich etwas verändert, und nicht zum Guten. Kulturelle Übernahme, Unsicherheit, Gewalt..." Sie forderte ein Leben „in Frieden, mit Sicherheit und in Freiheit".
Die aktuelle Kampagne dürfte aufmerksame Beobachter wenig überraschen. Bereits im Juni hatte Vox im Regionalparlament einen Antrag eingebracht, der das Tragen des islamischen Kopftuchs und ähnlicher religiöser Kleidung in allen öffentlichen Räumen der Balearen verbieten soll – einschließlich Schulen, Universitäten, Krankenhäusern und Verwaltungsgebäuden.