Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat den Startschuss zu einem Ideenwettbewerb gegeben, um das ehemalige Kino Metropolitan in ein öffentliches Großprojekt umzuwandeln. Das Vorhaben, dessen Kosten auf rund 17 Millionen Euro geschätzt werden, soll ein umfassendes Multiservice-Zentrum für die Bewohner des Stadtteils Pere Garau schaffen. Bürgermeister Jaime Martínez (Volkspartei PP) stellte die Pläne vor, die in einer Sondersitzung der Stadtregierung am heutigen Mittwoch gebilligt wurden.
Nach Darstellung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" soll das geplante Bürgerzentrum mit einer Fläche von 7.000 Quadratmetern "die größte öffentliche Einrichtung der Stadt" werden. Es soll verschiedene Dienstleistungen unter einem Dach vereinen, die derzeit in angemieteten Räumlichkeiten untergebracht sind. Dazu gehören eine Polizeiwache mit Kapazität für rund 30 Beamte, ein Gesundheitszentrum, eine Kindertagesstätte, eine Stadtbibliothek, ein Stadtteilzentrum sowie eine Tagesstätte für Senioren. Außerdem ist ein unterirdisches Parkhaus vorgesehen.
Die Kaufabwicklung des Kinogebäudes wurde bereits Anfang März abgeschlossen, wobei die Stadt 3,6 Millionen Euro locker machte. Der Kauf umfasste neben dem Kinosaal auch zwei angrenzende Grundstücke. Im Rahmen des Ideenwettbewerbs können die teilnehmenden Architekten entscheiden, ob sie Teile des alten Kinogebäudes erhalten wollen. Das Beibehalten "eines Stücks Vergangenheit" sei zwar keine formale Bedingung, werde aber in der Bewertung der Projekte positiv berücksichtigt, sagte Martínez.
Bürgermeister Martínez betonte, dass der Stadtteil Pere Garau, einer der bevölkerungsreichsten in Palma, seit Langem unter einem Mangel an öffentlichen Einrichtungen leide. Die derzeitigen Mietkosten für die verschiedene städtische Niederlassungen beliefen sich jährlich auf "rund 65.000" Euro. Die Architekten seien aufgefordert, in ihren Entwürfen Platz für alle geplanten Dienste zu schaffen, ohne Kompromisse einzugehen. Der Baubeginn sei für das Jahr 2026 vorgesehen.