Auf Mallorca sind drei Rotmilane durch Giftköder getötet worden. Das Umweltministerium der Regionalregierung leitete nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" die Fälle an die zuständige Staatsanwaltschaft weiter, die inzwischen strafrechtliche Ermittlungen einleitete.
Die Vergiftungen ereigneten sich demnach in zwei Jagdrevieren bei Palma und Santanyí. Wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte, waren die toten Greifvögel dank ihrer GPS-Sender entdeckt worden. Die Tiere waren Teil eines Schutzprogramms für Greifvögel auf den Balearen.
Der erste Fall sei bereits im Februar in Santanyí dokumentiert worden. Mitarbeiter des Umweltministeriums und der Guardia Civil fanden dort einen toten Rotmilan mit Sender, Kennzeichnungsring und Flügelmarkierungen. Bei einer anschließenden Inspektion des Jagdreviers entdeckten sie ein weiteres vergiftetes Exemplar. Der dritte Fall ereignete sich im März in einem Revier bei Palma.
„Der Einsatz von Gift ist streng verboten und stellt ein schweres Vegehen nach dem Strafgesetzbuch dar", sagte Ana Torres, Generaldirektorin für Umwelt und Forstwirtschaft. Den Tätern drohen bis zu zwei Jahre Haft oder Geldstrafen von bis zu 200.000 Euro.
Torres warnte zudem vor den Gefahren für die öffentliche Gesundheit: Das Gift könne versehentlich von anderen Tieren oder Menschen aufgenommen werden. Rotmilane stehen unter besonderem Artenschutz und spielen als Aasfresser eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht.