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WOHNEN AUF MALLORCA

Immobilienmarkt Palma: Selbst Randlagen knacken 300.000-Euro-Marke

Für Durchschnittsverdiener, die mit einem Eigenheim auf der Insel liebäugeln, ist Palmas Innenstadt längst No-Go-Area. Schnäppchenjäger schauen sich derzeit vor allem am nördlichen Stadtrand um.

Nicht mondän, aber relativ günstig: Das Stadtviertel Son Forteza im Norden Palmas | Foto: F.F.

| Palma, Mallorca |

Es gibt ihn noch, bezahlbaren Wohnraum in Palma. Nicht in gentrifizierten Vierteln wie Santa Catalina oder Es Molinar, aber dafür unterhalb der 300.000-Euro-Marke. In den weniger schicken Stadtteilen El Rafal und Son Forteza kostet der Quadratmeter durchschnittlich 3.311 Euro – eine 90-Quadratmeter-Wohnung schläge damit mit knapp 298.000 Euro zu Buche.

Die Balearen spielen mittlerweile in der spanische Statistik der teuersten Immobilienmärkte ganz oben mit. Nach aktuellen Daten des Grundbuchamtes liegt der durchschnittliche Wohnungspreis bei 396.573 Euro und damit um mehr als 170.000 Euro über dem nationalen Mittel von 226.226 Euro. In Palmas Hipster-Viertel Santa Catalina ist eine 90-Quadratmeter-Wohnung nur mit viel Glück unter 500.000 Euro zu haben.

Wer auf Mallorca und den Nachbarinseln nicht erbt, muss in den sauren Apfel beißen. Unter-35-Jährige müssten nahezu drei Jahrzehnte sparen, um sich eine Hypothek unter normalen Bedingungen leisten zu können, recherchierte die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". In weniger exponierten spanischen Regionen reduziere sich diese Spanne auf weniger als zehn Jahre.

Palmas Innenstadt und strandnahe Viertel sind längst einer Premium-Klientel vorenthalten. Aber auch in den vermeintlich günstigen Randvierteln steigen die Preise kontinuierlich. Im August verzeichneten sie laut dem Onlineportal Idealista einen Jahresanstieg von 14,3 Prozent. El Vivero, ein Stadtteil der deutlich außerhalb der Ringautobahn Via de Cintura, gilt mit 3.137 Euro pro Quadratmeter als günstigste Option, während die benachbarten Son Cladera und Son Fuster mit 3.429 Euro die Spitze der Peripherieviertel markieren.

Die Attraktivität von El Rafal und Son Forteza, die südlich an El Vivero angrenzen, resultiert aus ihrer guten ÖPNV-Anbindung an das Stadtzentrum und der verbesserten Infrastruktur. Viele Kaufinteressenten, so das Lokalblatt, weichten in Umlandgemeinden wie Marratxí oder Santa Maria aus, wo die Preise 15 bis 25 Prozent niedriger liegen sollen.

Und wenn es selbst gut 3.000 Euro pro Quadratmeter zu viel sind? Da gäbe es immer noch die Alternative, sein Glück mit einer sanierungsbedürftigen Immobilien zu versuchen, schreibt die Zeitung. Einen offensichtlichen Haken hat die Sache freilich: Zur Bewohnbarkeit fehlt dann meist das zusätzlich Kleingeld.

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