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Skandal auf Mallorca: Sicherheitsfirmen sollen Tausende Mitarbeiter ausbeuten

Die Gewerkschaft CSIF wirft den privaten Sicherheitsunternehmen auf den Balearen vor, gesetzlich vorgeschriebene Pausen zu missachten und fordert eine nationale Untersuchung.

Archivbild: Sicherheitsbeamter bei der Arbeit | Foto: UH

| | Mallorca |

Auf den Mallorca und den Nachbarsinseln stehen alle privaten Sicherheitsunternehmen unter Verdacht, ihre Mitarbeiter auszubeuten, nachdem die Gewerkschaft CSIF sie bei der Arbeitsaufsichtsbehörde angezeigt hat. Grund dafür sei laut Gewerkschaft ein Verstoß gegen den spanischen Artikel 55, der die vorgeschriebene Ruhezeit für Arbeitnehmer regelt. In einem Schreiben an Arbeitsministerin Yolanda Díaz betont die CSIF, dass die wiederholte Missachtung dieser Vorschriften zu Überlastung führe und das körperliche sowie geistige Wohlbefinden der Beschäftigten gefährde. Wie die spanische Lokalzeitung Ultima Hora schrieb, seien insbesondere Wachleute betroffen, deren Arbeit oft mit Risiken verbunden sei.

Arbeitsministerin Yolanda Díaz bestätigt eine laufende Untersuchung

Laut CSIF halten etwa 80 Prozent der Arbeitnehmer auf den Balearen ihre Pausen nicht ein. Die Unternehmen begründen dies mit Personalmangel, doch die Gewerkschaft kritisiert, dass dennoch neue Aufträge angenommen würden. "Es gibt Wachleute, die in drei Monaten die Arbeitszeit eines ganzen Jahres geleistet haben", heißt es in dem Schreiben. Die Gewerkschaft fordert eine umfassende Untersuchung auf den Inseln und auf nationaler Ebene, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Ausbeutung zu beenden.

Betroffen wären im Erfolgsfall mehr als 6000 Beschäftigte im Sicherheitssektor der Balearen, darunter rund 2500 Wachleute. CSIF weist darauf hin, dass die Arbeiter die überlangen Arbeitszeiten nur akzeptierten, weil sie dringend auf das Einkommen angewiesen seien. Es müsse dringend der Tarifvertrag angepasst und zusätzliches Personal eingestellt werden, um die Einhaltung der vorgeschriebenen Ruhezeiten zu gewährleisten.

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