Nach den ersten Monaten seiner Null-Toleranz-Politik hat Palmas Bürgermeister Jaime Martínez (Volkspartei PP) am Freitag die Sommerbilanz vorgelegt. Seit Inkrafttreten der verschärften Stadtverordnung im Juni seien 4.131 Bußgeldbescheide wegen verschiedener Verstöße ausgestellt worden – eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Inklusive Verstöße gegen andere kommunale Vorschriften belaufe sich die Gesamtzahl auf 7.702 Verwarnungen. "Das sind doppelt so viele polizeiliche Maßnahmen gegen unzivilisiertes Verhalten" wie noch ein Jahr zuvor, sagte Martínez.
Den größten Anteil machen demnach Verstöße im Zusammenhang mit "Elektrorollern und anderen Kleinstfahrzeugen" aus: Gegen deren Besitzer wurden 2.032 Bußgelder wurden verhängt, rund 900 mehr als im Vorjahr. Darunter fallen nach Angaben Martínez' 1.187 Sanktionen wegen Verstoßes gegen die Helmpflicht, 541 wegen fehlender Versicherung und 183 wegen fehlender Warnwesten. Gegen den illegalen Straßenverkauf gingen die Behörden 1.232 Mal vor, 263 Mal häufiger als 2024. Zusätzlich wurden 44 Personen belangt, die entweder Waren von diesen Straßenhändlern kauften oder diese vor Polizeikontrollen warnten.
Öffentliche Trinkgelage im Zusammenhang mit Ruhestörung führten zu 845 Verwarnungen. Weitere 224 Bußgelder betrafen nicht genehmigte Dienstleistungen wie Strandmassagen, 145 richteten sich gegen missbräuchliche Nutzung öffentlichen Raums, etwa wildes Campen oder Baden in Brunnen. Aufgeteilt nach Stadtteilen konzentrierten sich die Verstöße auf die Playa de Palma und s'Arenal mit 1.573 Verwarnungen.
Martínez wies Vorwürfe zurück, sogenannte vulnerable Gruppen würden durch die härtere Gangart der Stadt diskriminiert. "Wir verfolgen keine schutzbedürftigen Kollektive", betonte er und verwies darauf, dass gegen Wohnmobilnutzer keine einzige Strafe verhängt worden sei. Die Stadt biete stattdessen Alternativen und soziale Unterstützung an.
Die Zunahme der Verwarnungen führte der Bürgermeister auf die "gestiegene Zahlen von Ortspolizisten" zurück. Bis zum ersten Quartal 2026 sollen weitere 275 Stellen geschaffen werden. „"Ohne verstärkte Polizeipräsenz und Kontrolle wäre die Verordnung Makulatur", sagte Martínez. Die Gesamtsumme der erhobenen Bußgelder sei noch nicht bekannt, da viele Verfahren noch liefen und Einsprüche möglich seien.