Beamte der Lokalpolizei von Palma de Mallorca haben dank der Mithilfe einer Gastronomin einen deutschen Touristen mit geistiger Behinderung aufgespürt, der sich im Stadtzentrum verirrt hatte. Der Mann sprach kein Spanisch und hatte weder ein Mobiltelefon noch Geld bei sich. Die Gastronomin bewirtete den Mann kostenlos in ihrem Lokal.
Der Vorfall ereignete sich, als eine Polizeistreife, die zu Fuß in der Straße Sant Miquel in der Alstadt von Palma unterwegs war, von einer Frau alarmiert wurde. Diese meldete das Verschwinden ihres älteren Bruders, von dem sie seit über einer Stunde nichts mehr gehört hatte. Die Frau erklärte den Beamten, dass ihr Bruder eine Behinderung habe und weder ein Mobiltelefon noch Geld bei sich habe. Nach Erhalt der Meldung wurde sofort das Suchprotokoll aktiviert und die Personenbeschreibung sowie die Kleidung des Vermissten an alle Streifenwagen weitergeleitet.
Kaum fünfzehn Minuten später meldete die Leiterin eines Restaurants im Stadtzentrum, dass sich in ihrem Lokal ein desorientierter Mann befände, dessen Merkmale mit denen des Vermissten übereinstimmten. Die Frau, die sich in der Straße Sant Miquel an die Polizei gewendet hatte, bestätigte, dass es sich um ihren Bruder handelte. Die Leiterin des Lokals erklärte, dass sie, als sie die Verwirrung des Mannes bemerkt hatte, ihm Essen und Trinken angeboten und sich geweigert habe, ihm den Konsum in Rechnung zu stellen; eine Geste, für die die Familie zutiefst dankbar war.
Ursachen und Lösungen
Für Menschen mit geistigen Behinderungen können Reisen in fremde Umgebungen eine besondere Herausforderung darstellen. Sprachbarrieren, fehlende Orientierung und eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten erhöhen das Risiko, sich zu verirren oder in schwierige Situationen zu geraten. Umso wichtiger ist es, dass Mitmenschen aufmerksam sind und im Bedarfsfall Unterstützung anbieten, wie es die Gastronomin in diesem Fall vorbildlich getan hat.
Wenn man einen offensichtlich verwirrten oder hilfsbedürftigen Menschen im öffentlichen Raum antrifft, ist es ratsam, ruhig und freundlich auf die Person zuzugehen, sie anzusprechen und zu fragen, ob man behilflich sein kann. Wichtig ist es, die Person nicht zu bedrängen, sondern ihr die Möglichkeit zu geben, Unterstützung anzunehmen. Bei Verdacht auf eine Notsituation oder wenn die Person nicht ansprechbar ist, sollte man umgehend die Polizei oder den Rettungsdienst verständigen.