Im zu Llucmajor gehörenden Teil des bei Deutschen beliebten Ferienortes Arenal auf Mallorca hat die Unsicherheit in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Das hat die Anwohner nach Recherchen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" dazu veranlasst, sich zusammenzuschließen, um sich Gehör zu verschaffen.
"Sie stehlen zu jeder Tageszeit und sind Wiederholungstäter. Die Taschendiebe werden von Mädchen in Badeanzügen begleitet, die die Leute ablenken und Geldbörsen stehlen. Plötzlich sieht man zwei oder drei Personen hinter einer älteren Dame, die ihr gleich einen Schlag versetzen wollen. Dieser Sommer war der schlimmste, und es wird immer schlimmer", erklärt Raúl Espigares, Vizepräsident einer der Nachbarschaftsvereinigungen der Gegend.
Anwohner erstatten keine Anzeige
Das Problem ist dem Bericht zufolge, dass die Anwohner keine Anzeige erstatten, weil sie nicht glauben, dass dies eine Lösung bringt. "Wenn es Nacht wird, haben ältere Menschen Angst, sie wollen auf ihren Straßen spazieren gehen und können es nicht; deshalb haben sich mehrere Nachbarschaftsgruppen organisiert. Die Angst ist so groß, dass sie Gruppen bilden, um gemeinsam unterwegs zu sein und nicht überfallen zu werden", fährt Raúl fort.
Diese Unterstützergruppen werden durch einen Nachbarschaftsprotest ergänzt, der ebenfalls nachts stattfindet. Einige Anwohner versammeln sich vor den Orten, an denen sie Kriminelle vermuten, und versuchen, diese mit Rufen zu vertreiben. Eines ihrer Ziele befindet sich auf einem Brachgelände, das als Parkplatz genutzt wird, ganz in der Nähe der Schule s'Algar, etwa dreißig Meter entfernt: "Sie bedrohen und schüchtern die Kinder ein, es herrscht Angst, weil sie sich dein Gesicht merken und dich dann tagsüber wiedererkennen. Ältere Menschen tragen eine Pfeife bei sich, damit sie Alarm schlagen können, wenn sie ausgeraubt, gestoßen oder ähnliches werden", fügt Espigares hinzu.